Kaiserslautern „Es wird der Tag kommen, an dem es andersrum laufen wird“

Willkommene Abkühlung: Die Gartendusche am Spielfeldrand war heiß begehrt.
Willkommene Abkühlung: Die Gartendusche am Spielfeldrand war heiß begehrt.

Alles andere als Sommerfußball bekamen die Zuschauer am Samstag beim Bezirksliga-Duell des FC Queidersbach gegen den SV Morlautern II zu sehen. Bei sengender Hitze lieferten sich beide Teams über weite Strecken einen offenen Schlagabtausch. Am Ende konnte der Aufsteiger die Partie gegen Morlauterns Zweite trotz Unterzahl noch drehen. Mann des Tages war Tobias Brummer, der doppelt traf und mit einem Strafstoßtor den 4:3-Siegtreffer (81.) markierte.

„Es war ein turbulentes Spiel“, sagte FCQ-Spielertrainer Fabian Blanz nach dem packenden Duell im Queidersbacher Glutofen. Der Aufsteiger erwischte den perfekten Start. Kapitän Jonas Boehr eroberte gegen den strauchelnden Aaron Valentini auf der rechten Seite den Ball. Über Rechtsverteidiger Jens Philipp Feike kam der Ball in die Mitte, wo Queidersbachs nominell einzige Spitze Philipp Wagner gegen die indisponierte Morlauterer Deckung zum frühen 1:0 einnetzte (7.). Morlautern hatte Probleme, seine Defensivordnung zu finden. Die Gastgeber versuchten mit schnellem Spiel in die Spitze daraus Kapital zu schlagen. Ein langer Ball von Fabian Blanz landete bei Kapitän Jonas Boehr. Der verzog aber (11.). Nach einer Viertelstunde fand Morlautern besser in die Partie und verbuchte die erste Großchance. Antony Mensah setzte seinen Sturmpartner Tiago Pinto Melo in Szene. Dessen abgefälschter Schuss kullerte an den rechten Torpfosten (18.). In der Folge hatte Morlautern gegen den sehr zweikampfstarken Aufsteiger mehr Ballbesitz. Mensah (19.) und Aaron Valentini (25.) kamen zu guten Möglichkeiten. Erst nach einer Standardsituation kamen die Gäste zum Ausgleich. Ergert Azizis Ecke kam nicht richtig zu Artem Arttemov. Aber im zweiten Versuch war der eingewechselte Eren Pagren mit links von der Strafraumgrenze zum 1:1 (38.) erfolgreich. Pech für Morlautern, dass Mensahs Abstauber nach einer Unsicherheit von Torhüter Sasa Djordjevic nur an der Latte landete (40.). Mit einer laut Spielertrainer Fabian Blanz einstudierten Standardsituation ging Queidersbach mit dem Halbzeitpfiff in Führung. Manuel Schneider ließ Jonas Boehrs Ecke passieren, und der starke Tobias Brummer traf direkt zum 2:1 (45.). Auch nach der Pause ließ das Tempo nicht nach. „Wir waren kurz etwas passiv und haben Morlautern ins Spiel kommen lassen“, sagte Queidersbachs Spielertrainer Fabian Blanz. Er musste in der 55. Minute wegen Reklamierens die „Ampelkarte“ quittieren. Vorausgegangen war ein durchaus umstrittener Strafstoß, den Artem Arttemov humorlos zum zwischenzeitlichen 2:2 verwandelte (54.). Jetzt spielte bei der Hitze die Überzahl den Gästen natürlich in die Karten. Queidersbach wurde aber nach einer Brummer-Flanke und abschließendem Boehr-Kopfball gefährlich. SVM-Torhüter Luca Layes parierte (67.). Als dann Antony Mensah eine Klasse-Flanke von Aaron Valentini per Kopf zum 2:3 verwandelte (72.), glaubten wahrscheinlich nicht mehr viele Fans an den FC Queidersbach. Doch der Aufsteiger zeigte in Unterzahl unglaublichen Willen. Zunächst erzielte der eingewechselte Jan Germann nach Brummer-Pass und Feike-Flanke das 3:3 (78.). Tobias Brummer machte mit einem sicher verwandelten Foulelfmeter (Valentini an Boehr) den Doppelschlag (81.) zum 4:3-Sieg perfekt. Queidersbach hatte am Ende auch das notwendige Glück. Arttemovs Freistoß klatschte an die Latte (89.). Der dritte Alu-Treffer der Gäste! „Wir haben nach dem unberechtigten Elfmeter und dem Rückstand klaren Kopf behalten. Die Moral war dann unglaublich. Es hat sich gezeigt, dass wir eine tolle Mannschaft sind, in der jeder für den anderen kämpft“, lobte Spielertrainer Fabian Blanz die Mentalität seiner Truppe. Morlauterns Trainer Rui Rodrigues sprach von einer unnötigen Niederlage: „Wir waren besser als im ersten Spiel gegen Knopp, hatten viele Torchancen, die wir aber nicht genutzt haben. Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Es wird der Tag kommen, an dem es andersrum laufen wird“, zeigte sich Morlauterns portugiesischer Trainer trotz des Fehlstarts optimistisch. So spielten sie FC Queidersbach: Djordjevic - Feike, Schneider, Bauer, Peifer - Boehr (89. Wallenfels), Gundall, Blanz, Brummer, Schroeer (66. Stumpf) - Wagner(46. Germann) SV Morlautern: Layes - Dengel (63. Hicking), Schauß, Seibert, Valentini - Sekati, Arttemov, Vitor dos Santos (22. Pagren), Azizi - Pinto Melo (61. Mouliom Fochive), Mensah Tore: 1:0 Wagner (7.), 1:1 Pagren (38.), 2:1 Brummer (45.), 2:2 Arttemov (54./Foulelfmeter), 2:3 Mensah (72.), 3:3 Germann (78.), 4:3 Brummer (81./Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Bauer, Stumpf - Seibert, Valentini, Mensah - Gelb-Rote Karte: Blanz (55.) - Beste Spieler: Brummer, Feike, Boehr, Gundall - Azizi, Arttemov, Mensah, Valentini - Zuschauer: 80 - Schiedsrichter: Hirsch (Winden).

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