Kaiserslautern Keine Kampfkandidatur mehr

Der als Favorit für die Kandidatur zur Europawahl in der pfälzischen SPD gehandelte Generalsekretär und Landesgeschäftsführer der Partei, Daniel Stich, hat in einer persönlichen Erklärung gestern seinen Rückzug erklärt. Er will sich auf die Parteiarbeit konzentrieren. Für die Unterbezirkskonferenz am Dienstag (18.30 Uhr, Burgherrenhalle in Kaiserslautern) bedeutet dies, dass es nicht mehr zu einer Kampfkandidatur zwischen dem derzeitigen Europaabgeordneten Michael Detjen und Stich um die SPD-Europakandidatur kommen wird. Unterbezirksvorsitzender Daniel Schäffner bestätigte gestern der RHEINPFALZ, dass mit dem Rückzug Stichs Detjen der alleinige Bewerber für die Europakandidatur auf dem Unterbezirksparteitag ist. Er ging davon aus, dass der Unterbezirk Kaiserslautern Detjen als Bewerber nominieren und auf Pfalzebene unterstützen wird. Der Unterbezirk hatte für den Parteitag nach den Worten Schäffners ein offenes, basisdemokratisches Verfahren geplant, um zwischen den beiden Bewerbern zu entscheiden. Danach sollte es eine Vorstellungsrunde und eine Fragerunde geben. Beiden Bewerbern sollten die selben Fragen gestellt werden. Die beiden Kandidaten sollten eine festgelegte Redezeit bekommen. Ziel war es gewesen, beiden gleiche Chancen einzuräumen. Eine große Wende bedeutet der Rückzug Stichs für den SPD-Stadtverband Kaiserslautern. Der SPD-Stadtverbandsvorstand hatte sich deutlich für Daniel Stich als Kandidaten zur Europawahl entschieden. Stich, der in Mainz wohnt, aus Kaiserslautern stammt, war zuvor vom SPD-Ortsverein Kaiserslautern-Nord, seinem Heimat-Ortsverein, als Europakandidat ins Rennen geschickt worden. Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Oliver Guckenbiehl zeigte Verständnis für Stichs persönliche Entscheidung, auf die Kandidatur zugunsten der Parteiarbeit zu verzichten. „Ich hätte ihn gerne als unseren Kandidaten gehabt. Die persönlichen Gründe sind aber absolut verständlich und zu akzeptieren“, erklärte er gegenüber der RHEINPFALZ. Auf die Frage, ob er nunmehr Detjen als Europakandidaten unterstützen werde, erklärte er, er unterstütze alle Genossen, die aus den Reihen der Kaiserslauterer SPD heraus kandidieren. Detjen sei nun auf dem Unterbezirksparteitag alleiniger Kandidat. Auf Pfalzebene würden die Karten neu gemischt, sagte Guckenbiehl. Um die SPD-Europakandidatur in der Pfalz bemühen sich nach dem Rückzug Stichs noch fünf Sozialdemokraten: außer Detjen zwei Frauen und zwei Männer. Gegenüber der RHEINPFALZ äußerte Detjen den Wunsch, dass er nunmehr auch die Unterstützung und Solidarität der Kaiserslauterer SPD im Wettbewerb mit den anderen Bewerbern aus der Pfalz erfahre. SÜDWEST

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