Kaiserslautern „Korkuts Rücktritt überrascht“

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Große Überraschung löste gestern der völlig unerwartete Rückzug Tayfun Korkuts aus. Das zeigte gestern eine RHEINPFALZ-Umfrage auf dem Silvestermarkt. Keiner der sechs Passanten, mit denen wir sprachen, hatte damit gerechnet, dass Korkut nach der Vorrunde als Trainer beim 1. FC Kaiserslautern aufhören würde.

Holger Johannes:

„Ich verstehe nicht, warum Tayfun Korkut beim 1. FC Kaiserslautern aufgehört hat. Aber natürlich muss es für diese Entscheidung Gründe geben. Die müssen ja nichts mit dem Verein zu tun haben. Eigentlich schien es doch so, dass Korkut als Trainer beim FCK Fuß gefasst hätte. Er hatte die Mannschaft nach einem kolossalen Umbruch übernommen und die Schwierigkeiten zu Saisonbeginn gemeistert. Der FCK muss nun schnell für Korkut einen Nachfolger finden. Dabei sollte er keinen Trainer mit einem großen Namen verpflichten. Den kann der Verein sich ja auch gar nicht leisten. Es steht nicht gut für die Roten Teufel, aber sie werden nicht absteigen. Es gibt noch schlechtere Teams in der Zweiten Liga.“ Christian Schneider: „Der Rücktritt hat mich schon überrascht. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Nach dem misslungenen Saisonstart gelangen den Roten Teufeln doch einige Siege. Vielleicht hat Korkut die Konsequenz aus der enttäuschenden Vorrunde gezogen. Die Mannschaft hat nur 19 Punkte erobert und ist damit sicherlich unter den Erwartungen des Trainers geblieben. Dass Korkut wegen Unstimmigkeiten mit der Vereinsführung gegangen ist, glaube ich nicht. Viele Trainer werden sich wohl nicht um den Job beim 1. FC Kaiserslautern reißen. Für mich wäre Miroslav Klose ein geeigneter Nachfolger. Er hat ja früher beim FCK sehr erfolgreich gespielt und will nach dem Ende seiner Spielerkarriere ins Trainerfach wechseln.“ Tina Hill: „Von meinem Mann habe ich erfahren, dass Tayfun Korkut den FCK verlässt. Richtig überrascht hat es mich aber nicht. Ich hatte schon früher damit gerechnet. Korkut hatte als Trainer keinen Pep. Es fehlte ihm der Bezug zur Mannschaft. Nach der Niederlage zuletzt in Nürnberg ist der Druck zu stark geworden. Korkut glaubte wohl nicht mehr, dass er mit der Mannschaft aus der unteren Tabellenregion rauskommt, und hat deshalb das Handtuch geworfen. Der FCK darf sich nun nicht lange Zeit lassen mit der Verpflichtung eines Nachfolgers. Für eine interne Lösung bin ich nicht. Der neue Trainer sollte sich auf Zuckerbrot und Peitsche verstehen. Einen torgefährlichen Stürmer könnte der FCK auch gut gebrauchen.“ Michael Walter: „Als ich das mit Korkut erfahren habe, war das schon eine Überraschung für mich. Ich war von Anfang an skeptisch, ob er der richtige Trainer für den FCK ist. Nach dem schlechten Saisonbeginn schien es aber zuletzt besser geworden zu sein. Warum er den FCK jetzt verlässt, weiß ich nicht. Möglicherweise stimmt es zwischen ihm und der Mannschaft nicht mehr. Einen neuen Trainer findet man immer. Mein Wunschkandidat wäre André Breitenreiter, der beim SC Paderborn gute Arbeit geleistet hat. Auch Dirk Schuster wäre ein guter Mann. Doch die beiden werden wohl nicht zum FCK kommen. In Abstiegsgefahr sehe ich den FCK in dieser Saison nicht, aber die Erste Liga wird auf Jahre kein Thema mehr für ihn sein.“ David Mayrer: „Ich habe über WhatsApp davon erfahren. Korkuts Rücktritt überrascht mich schon. Es gab doch in den Wochen davor keine Anzeichen dafür, dass es zwischen Trainer und Klubführung nicht stimmt. Vielleicht waren es familiäre Gründe, die den Ausschlag gegeben haben. Es könnte auch sein, dass Korkut vom Verein die Verpflichtung eines neuen Stürmers gefordert hat. Und als der ihm nicht bewilligt wurde, hat er einen Schlussstrich gezogen. Ich selbst fand Korkut als Trainer nicht überzeugend. Der FCK sollte mit Bruno Labbadia sprechen. Er hat früher für den FCK gestürmt und zurzeit keinen Trainerjob. Aber der FCK wird sich Labbadia finanziell nicht leisten können.“ Peter Seelos: „Als ich von Korkuts Rücktritt in den WhatsApp-Nachrichten las, konnte ich es nicht begreifen. Es gab doch keine Unstimmigkeiten zwischen dem FCK und Korkut. Ich jedenfalls habe nichts davon gehört. Man kann nur spekulieren, warum er aufgehört hat. Mir hat nicht gefallen, dass Korkut die Mannschaft nicht mutiger spielen ließ. Es fehlte ihr die Durchschlagskraft. Aber zumindest war es ihm gelungen, die Abwehr zu stabilisieren. Es muss schwerwiegende Gründe für Korkuts Schritt geben. Immerhin verzichtet er ja auf Geld. Ich würde es schlimm finden, wenn er schon einen neuen Verein hätte. Der U17-Trainer des 1. FCK, Alexander Bugera, wäre ein interessanter Kandidat. Er hat Ideen, aber es fehlt ihm noch die Erfahrung. SPORT |pkn

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