Kaiserslautern Musikalische Verbeugung vor dem Lenz

Großes Aufgebot und virtuoses Können: Beim Abschlusskonzert füllten über 100 Sänger und Instrumentalisten die Bühne. Unter der L
Großes Aufgebot und virtuoses Können: Beim Abschlusskonzert füllten über 100 Sänger und Instrumentalisten die Bühne. Unter der Leitung von Wolfgang Buch huldigten sie dem Frühlingserwachen.

Der Frühling und speziell der Monat Mai haben Künstler schon immer inspiriert. Genau diesen Zeiträumen widmete sich das Abschlusskonzert des Liederprojektes Schatzkiste der Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie in der vergangenen Woche.

Unter dem Titel „Grüß Gott, du schöner Maien“ wurde am Donnerstag zum elften Mal eine Schatzkiste voller Lieder geöffnet. Die Emmerich-Smola-Musikschule hatte zum Abschlusskonzert des diesjährigen Liederprojektes, bei dem mit Grundschülern musiziert wird und Lehrer fortgebildet werden, in den Sendesaal des Südwestrundfunks eingeladen. Unterstützt wurden die jungen Musiker wie schon in den Jahren zuvor von Schülern der ersten bis vierten Klasse der Bännjerrück-Grundschule. Zum ersten Mal dabei war die vierte Klasse der Albert-Schweitzer-Schule aus Zweibrücken, die eigens für dieses Konzert angereist war. Auf der Bühne summten und surrten – wie Hummeln und Bienen auf einer Frühlingswiese – über 100 Schüler und Lehrkräfte aufgeregt umher, bis jeder seinen Platz gefunden hatte. Auch der Zuschauerraum war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, als der Leiter der Musikschule, Paul Punstein, das Konzert mit einer kurzen Begrüßung eröffnete und dann sogleich an seinen Kollegen Wolfgang Buch übergab, der für die Gesamtleitung der Veranstaltung verantwortlich zeichnete. Der bunte Reigen von Liedern wurde mit dem alten Volkslied „Grüß Gott du schöner Maien“ eröffnet. Eingerahmt von zarten Flötentönen und dem Klang heller Glöckchen, den die Jüngsten ihren Zimbeln, Triangeln und Xylofonen entlockten, stimmte der Chor anschließend das Gesangsstück „Schneeglöckchen läuten den Frühling ein“ an, das vor allem den älteren Zuschauern ein versonnenes Lächeln ins Gesicht zauberte. Sein musikalisches Können bewies das Streichorchester, das äußerst gefühlvoll einen Ausschnitt aus Vivaldis „Der Frühling“ intonierte. Fröhliche Volkslieder wechselten sich mit Werken klassischer Meister ab, die die jungen Künstler mit Hilfe der verschiedensten Instrumente vortrugen, begleitet von einem vielstimmigen Kinder- und Jugendchor sowie dem Frauenchor der Musikschule. Dass Akkordeon-Musik keineswegs altbacken ist, bewiesen Gianna Fieguth und Laura Berkheimer mit ihrer schwungvollen Darbietung von Johann Strauß’ „Frühlingsstimmenwalzer“, bei der man sich in einen alpenländischen Tanzsaal versetzt fühlte. Tatsächlich schunkelten einige Zuschauer im Takt der Musik mit. Die Darbietung wurde mit lautem Applaus und begeisterten „Bravo“-Rufen quittiert. Wieder zurück in den Pfälzerwald führten Chor und Orchester mit dem Lied „Singt ein Vogel im Märzenwald“ und mit der gesanglichen Feststellung „Alle Vögel sind schon da“. Kurzweilig und beschwingt zauberte Wolfgang Buch mit seinen Instrumental- und Gesangsgruppen ein Frühlingslied nach dem anderen aus seiner Schatzkiste. Als gegen Ende der Veranstaltung der Chor das Lied anstimmte „Maikäfer flieg, der Vater ist im Krieg, die Mutter ist in Pommernland, Pommernland ist abgebrannt …“ sah man überall im Publikum erstaunte Gesichter. Die älteren Zuschauer hatten wohl nicht erwartet, dieses Lied in der heutigen Zeit zu hören. Die jüngeren unter ihnen, denen Krieg und Flucht zum Glück in den meisten Fällen persönlich völlig fremd ist, schauten ihre Eltern fragend an. Den Abschluss bildete „Leise zieht durch mein Gemüt“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

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