Kaiserslautern Musikalisches Powerplay reißt mit

Musikalische Unterhaltung der Extraklasse boten am Freitagabend die „Roxxbusters“ im Ramsteiner Haus des Bürgers. Bei ihrem einzigen „Acoustixx“-Konzert der Saison begeisterte die Formation aus der Eifel mit Hits der 70er und 80er Jahre. 300 Besucher waren aus dem Häuschen.

Die „Roxxbusters“ spielten mit emotionaler Durchschlagskraft und Tiefe. Vor allem dem Bassisten Reiner Peters und dem Schlagzeuger Ralph Winter, die auf ihren Instrumenten in zirzensischer Manier agierten, war der intensive Vortragsstil geschuldet. Peters legte einen unentwegt pulsenden Bass als Hauptschlagader für die faszinierende Klangkonstruktion an. Winter bestach mit raffinierten Schlagfolgen und komplizierten Tempowechseln, die er mit Rockmustern drapierte. Extrem satte, groteske Tonwellen und schroff-schillernde Riffs waren in voller Stärke an den Magenwänden spürbar. Entertainment auf hohem Niveau boten die beiden Frontmänner Hagen Grohe, Gesang, und Frank Rohles, Gitarre und Gesang. Sie wussten, wie man die Fans anpackt und in Stimmung bringt. So tobten die Zuhörer vom ersten Song an vor Begeisterung. Ein unheimliches Keyboard-Motiv von Tobias Schmitz zog sich bei „Footloose“ von Kenny Loggins durch das Intro. Das Schlagzeug mischte sich ein, und schon brodelte es auf der Bühne. Zumal der Keyboarder immer wieder mit pianistischer Brillanz begeisterte. Mit seiner extrem hohen Stimme hinterließ Hagen Grohe, der schon mit „Aerosmith“ auf Tour war, einen bleibenden Eindruck. Mal brüllte er den Rock aus tiefster Kehle heraus, mal klang es, als wolle er den Himmel aufreißen. Er jaulte wie eine Gitarre und kreischte wie eine Trompete. Einfach eine absolute Wucht. Gesanglich kaum nach stand jedoch Frank Rohles, der seine ungemein flexible Stimme, wie in dem Supertramp-Song „Dreamer“, vom schmiegsamen Soul-Gewisper bis zum ekstatisch-opernhaften Rock-Crescendo hinaufzuschrauben wusste. Ungewohnt jedoch war sein Spiel auf der Gitarre. Keine Verzerrer waren bei diesem Acoustic-Konzert zu hören, kein Jaulen und Kreischen. Dafür war seine gitarristische Brillanz umso erstaunlicher. Stilistisch wie technisch schienen dem Gitarristen keine Grenzen gesetzt. In schwindelerregendem Tempo sowie mit unbefangener Leichtigkeit flitzten seine Finger über die Saiten seiner Akustik-Gitarre. Mit improvisatorischem Können und freien, experimentellen Klängen schaffte er es, Bilder von unglaublicher Intensität und atmosphärischer Schönheit zu produzieren. So wie in „Fragile“, in dem er die Gitarre zum Singen brachte, um gleich darauf in „Sunglasses at Night“ von Corey Hart das Publikum auf gitarristische Höhenflüge von feuriger Intensität mitzunehmen. Dabei arbeitete er mit Tricks, die den Hörer nur so staunen ließen. Auf den mittlerweile 54-jährigen Musiker, der in Spanien aufgewachsen ist und seit über 25 Jahren in der Eifel lebt, wurden auch schon Brian May und Roger Taylor aufmerksam, die ihn für das Kölner Musical „We Will Rock You“ persönlich ausgesucht und engagiert hatten, bei dem er 800 Mal als Gitarrist dabei war. Hieraus war eine enge Zusammenarbeit mit Brian May entstanden, der ihn als Guitar Supervisor für die „We Will Rock You“ Produktionen in Zürich und Toronto einsetzte. Bei diesem musikalischen Powerplay blieb den Zuhörern nichts anderes übrig als zu staunen, mit zu klatschen und mit zu vibrieren – zumal die Musik durch Mark und Bein ging. Songs wie „Pamela“ von Toto, „The Final Countdown“ von Europe, „Say You Will“ von Foreigner, „Cryin“ von Aerosmith und nicht zuletzt „The Show Must Go On“ von Queen ließen die Besucher dahinschmelzen. Viele sangen jeden Titel Wort für Wort mit. Ohne zwei Zugaben ließen sie die Band nicht von der Bühne. Bei „Hells Bells“ von AC/DC und „Music“ gab es dann kein Halten mehr.

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