Kaiserslautern Nachspielzeit:

Nachdem sein Team den Erbsenberg gestürmt hatte, wusste Benny Früh, der Spielertrainer des Bezirksligisten VfB Reichenbach, nicht so recht, ob er sich mehr über den Sieg oder die Null freuen sollte. „Wir haben gut gespielt und zu null gewonnen“, bemerkte Früh zum 2:0 und betonte, dass sein Team gegen eine der offensivstärksten Mannschaften der Liga keinen Gegentreffer kassiert habe. In der Tat bemerkenswert. Hat doch der VfR mit Christian Kolender, Janik Abreu, Timo Mangold und Michael Wolter Angriffsqualität im Viererpack. Doch die Tore schossen die Gäste. Der Reichenbacher Jungstürmer Yannik Brehmer sorgte mit seinem 16. Saisontreffer für das 1:0 und Gunar Pfister mit einem herrlichen Dropkick in den Winkel noch vor der Pause für das 2:0. Kurz vor dem Partieende spielte der VfB nach einer Grätsche von hinten (Rot) und einem taktischen Foul (Gelb-Rot) zwar nur noch zu neunt, ließ sich den Coup im Spitzenspiel aber nicht mehr vermasseln und verdrängte den VfR vom zweiten Platz. Die Kerwespiele des FV Weilerbach haben es in sich. Vor einem Jahr – da spielte der FVW noch in der Fußball-A-Klasse – musste das der damalige Tabellenführer FC Queidersbach bitter erfahren; er geriet mit 1:6 unter die Räder. Nicht viel besser erging es am Samstag dem FC Fehrbach. Zwar kassierte der Spitzenreiter der Bezirksliga keine sechs Gegentreffer, die 2:3-Niederlage tat ihm aber sicherlich arg weh. Aus Sicht der Weilerbacher war es ein richtiges Kracherspiel. Und es war die Partie des Christopher Lamprecht. Der Weilerbacher Ausnahmestürmer vermochte auch diesmal seine Profivergangenheit nicht zu verbergen und schoss sein Team quasi im Alleingang zum Sieg. Als Gefoulter verwandelte er einen Elfmeter zum 1:0 (16. Minute). Das Tor zum 2:1 erzielte er nach einer Ecke mit dem Kopf (69.), und beim umjubelten Siegtreffer zum 3:2 schoss er kurz vor Spielende den Ball nach einem Torwartpatzer aus spitzem Winkel in den Kasten. Dass die Weilerbacher über die Hälfte des Kerwespiels wegen einer umstrittenen Roten Karte in Unterzahl spielten, machte den Sieg für sie noch süßer und die Niederlage für Fehrbach noch bitterer. Trotz des 1:0-Derbysieges über GW Hochspeyer ist beim ASV Frankenstein das Spiel von vor einer Woche beim SC Siegelbach noch nicht vergessen. Da verließen die Frankensteiner geschlossen nach 70 Minuten das Spielfeld (wir berichteten in der Nachspielzeit darüber). Das sei eine Ausnahmesituation gewesen, betont ASV-Spielleiter Markus Nabinger und weist darauf hin, dass seine Mannschaft in der vergangenen Saison in der Fairnesstabelle der B-Klasse Platz zwei belegte und auch in der laufenden Runde zu den fairsten Teams der Liga gehöre. Der Schiedsrichter habe den ASV im Spiel gegen Siegelbach, so Nabinger, „klar benachteiligt“. So seien drei der sechs Siegelbacher Tore „irregulär“ gewesen. Zudem habe der Schiri sich während der Partie abfällig über das spielerische Können von ASV-Akteuren geäußert („Lern Du erst mal Fußball spielen!“). Das habe die Frankensteiner Spieler frustriert. Als es dann in der 70. Minute nach einer Roten Karte gegen einen ASV-Spieler zu einem Tumult gekommen sei, sei das Maß voll gewesen. „Um uns vor weiteren Platzverweisen zu schützen“, sagt Markus Nabinger, „haben wir nicht weitergespielt“.

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