Kaiserslautern Neue Heimat erfahren

Kunst-Pause: Mit dem Fahrrad erkunden die Neubürger Weilerbach und Rodenbach. Pausen gehören aber auch dazu – wie hier rund um e
Kunst-Pause: Mit dem Fahrrad erkunden die Neubürger Weilerbach und Rodenbach. Pausen gehören aber auch dazu – wie hier rund um eine Skulptur nahe des Weilerbacher Sportplatzes.
Weilerbach

und Rodenbach gelten als attraktive Wohnorte. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Wohnraum und der Zuzug von Neubürgern. Um den Neustart zu erleichtern, ließen sich die Verantwortlichen an der Verwaltungsspitze nun etwas einfallen: Eine zweistündige Begrüßungstour mit dem Fahrrad, organisiert vom Energiebüro der Verbandsgemeinde (VG), fand in der vergangenen Woche regen Zuspruch. Auf einem elf Kilometer langen Rundkurs wurde 40 Teilnehmern eine Auswahl innovativer Energieprojekte und Freizeiteinrichtungen gezeigt. Mit von der Partie waren VG-Bürgermeisterin Anja Pfeiffer sowie die beiden Ortsbürgermeister Horst Bonhagen (Weilerbach) und Ralf Schwarm (Rodenbach). „Es ist einfach eine andere Art und Weise die Ortsgemeinde kennenzulernen“, sagte Anja Pfeiffer, Bürgermeisterin der VG Weilerbach. „Wir haben immer gesagt, Energie sparen soll auch etwas mit Spaß zu tun haben“, betonte sie die Verbindung zwischen Radtour und den Energieprojekten, die auf der Tour angefahren wurden. „Ich denke, es ist für alle interessant, unsere Freizeitangebote, Naherholungsgebiete und die Exponate des Bildhauersymposiums einmal aus der Nähe zu sehen“, meinte auch Weilerbachs Ortsbürgermeister Horst Bonhagen, dass es auf der Strecke durchaus etwas zu entdecken gibt. „Wir sind zwar zwei eigenständige Gemeinden, aber viele Wanderwege und Freizeiteinrichtungen liegen nah beieinander“, erklärte sein Rodenbacher Amtskollege Ralf Schwarm den Grund für die gemeinsame Veranstaltung. Er ermutigte die Anwesenden, die Gemeinde auf eigene Faust zu erkunden. „Vielleicht finden sich heute Abend Leute zusammen, die das dann gemeinsam machen werden“, war seine Erwartung. Da Weilerbach schon seit Jahren das Klimaschutzkonzept „Zero Emission Village“ engagiert verfolgt, lag der Fokus der angefahrenen Stationen auf ökologischen Vorzeigeprojekten. Für die Besucher öffnete Thomas Neri von den Pfalzwerken das Tor des Holzhackschnitzel-Heizkraftwerkes hinter dem Edeka-Markt. „Über eine Nahwärmeleitung werden 122 Häuser des benachbarten Wohngebietes beheizt und mit Warmwasser versorgt“, erklärte er den Zuhörern. Eine Besonderheit sei, dass der Heizkessel Holz und Grünschnitt verbrennen könne. „Das bedeutet, dass der Grünschnitt, den Sie zur Sammelstelle bringen, einer sinnvollen Verwendung zugeführt und nicht einfach nur kompostiert wird“, führte er weiter aus. Im großflächigen Solarpark am Schellenbergerhof erfuhren die Besucher, dass hier mit 1,1 Millionen Kilowattstunden pro Jahr Strom für umgerechnet 350 Haushalte erzeugt wird. Innovativ zeigte sich auch das Konzept der Kläranlage: „Unsere Kläranlage ist autark, sie produziert so viel Strom wie sie für den eigenen Betrieb benötigt aus dem Biogas des Klärschlamms“, erklärte Teresa Karayel vom Energiebüro. Regen Zuspruch fand mittlerweile das Angebot für eine Probefahrt mit einem der drei Elektrofahrräder, die Fahrradhändler Hermann Nocke mitgebracht hatte. Aus Landstuhl hat es Harald und Gerdi Bovin nach Weilerbach verschlagen. „Wir wollten uns etwas vergrößern“, begründete Harald Bovin den Umzug. Hinzu sei gekommen, dass die Tochter mit Familie im benachbarten Schwedelbach wohne und es so einfacher sei, die anderthalbjährige Enkeltochter zu besuchen. „Natürlich springe ich gerne als Babysitter ein und bin jetzt viel schneller vor Ort“, sagte Gerdi. Einige Anmerkungen zur frühgeschichtlichen Vergangenheit von Rodenbach machte Ralf Schwarm, als die Gruppe am Warmfreibad ankam und verwies auf die Rekonstruktion eines keltischen Fürstengrabes, das während der Sommermonate besichtigt werden kann. Straßennamen wie „Am Fürstengrab“ und „Am Keltenplatz“ sollten ein Stück Geschichte widerspiegeln. In der örtlichen Bäckerei gäbe es sogar ein Keltenbrot zu kaufen. Interessant für Radfahrer sei der Einstieg in den Barbarossa-Radweg, der durch die Gemeinde führt, meinte Schwarm. Außerdem gäbe es Pläne, auf der Trasse der ehemaligen Bachbahn einen weiteren Radweg anzulegen. Am Kneippbecken im Bruchgelände folgte ein weiterer Stopp. „Wir hatten sehr viel Glück bei unserer Suche nach einem Haus“, sagte Philipp Dauernheim. Angesichts des leer gefegten Marktes für Bestandsimmobilien sei es nicht einfach gewesen, im Umfeld von Kaiserslautern fündig zu werden. Mit seiner Partnerin wohnt er seit April in Rodenbach. „Nach nur drei Monaten Renovierung konnten wir einziehen und sind sehr zufrieden. Die Infrastruktur in Rodenbach ist gut, wir haben alles direkt vor der Haustür“, sagte der aus Steinwenden stammende Neubürger.

Anstrengung und Entspannung: Die einen strampeln noch, die anderen kneipen schon – bei der Radtour ist für jeden etwas dabei.
Anstrengung und Entspannung: Die einen strampeln noch, die anderen kneipen schon – bei der Radtour ist für jeden etwas dabei.
x