Kaiserslautern Pfalzgalerie: Kunst(früh)stücke und kein Ende

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Wenn morgen Vormittag das letzte Kunst(früh)stück des Jahres in der Pfalzgalerie über die Bühne geht, so bedeutet das auch den Start ins nächste Frühstücksjahr – das zehnte und somit ein Jubiläumsjahr. Die Ideen gehen der Kunst(früh)stückserfinderin, der stellvertretenden Museumsleiterin Annette Reich, noch lange nicht aus, wie bei der Vorschau aufs kommende Jahr rasch deutlich wird.

„Es ist so beliebt, weil es so vielfältig ist“, glaubt die findige Museumsfrau. Verschiedenste Sparten und Genres integriert sie in die monatliche Reihe. Gespräche, Lesungen, Musik, Tanz, Mode – „alles was man sich denken kann, wir sind da offen nach allen Seiten“, so Reich. Rund 5000 Gäste konnte sie mit ihrer meist ausverkauften Reihe schon in das Haus des Bezirksverbandes locken, 30 Prozent davon Stammkundschaft, schätzt die Kunsthistorikerin. Fester Bestandteil ist neben der Auseinandersetzung mit der Kunst des Hauses und dem Beitrag eines oder mehrerer Gäste das reichhaltige Frühstücksbuffet, an dem sich das Erlebte verdauen lässt. Schmierte das Museumsteam früher noch die Schnittchen selbst, so hat sich auch das inzwischen lange professionalisiert. Ein Caterer liefert die manchmal auch thematisch gehaltenen Speisen für die bis zu 60 Gäste. Und fürs kommende Jahr? Da zeigt die Pfalzgalerie unter anderem Pfälzer Landschaften. Denkbar wäre, so Reich, nach dem Abstecher im vergangenen Frühjahr in die Stiftskirche (wir berichteten) eine weitere Exkursion, ein Ausflug ins Grüne – ein Picknick, selbstverständlich mit Kunstbezug. Doch zuvor wird die Ausgabe am 20. März in der Ausstellung mit den Foto-Stillleben von Vera Mercer (wir berichteten gestern) die Begegnung mit floralen Kunstwerken aus der Gärtnerei Koch-Christmann bringen. Blumenbouquets vor den Bildern sollen den Vergänglichkeitsaspekt greifbar werden lassen, so Reich, und zudem den Geruchssinn ansprechen. Neben ihren eigenen Ideen kommen die Anregungen inzwischen auch von außen: So „bewerben“ sich Künstler diverser Sparten bei Reich, darunter jüngst der saarländische Gitarrist Ro Gebhardt oder die Komponistin Annette Heckmann. Ist der Erstere zu teuer – Reich muss mit ihrem engen Budget streng haushalten –, so hofft sie dennoch, mit der Tonsetzerin „ins Geschäft zu kommen“. Wobei der Ausdruck in die Irre führt. Denn gerade der intime, freund(schaft)liche Rahmen des Ganzen macht den Erfolg der Veranstaltung beim Publikum aus. Und so wünschen wir auch fürs Jubiläums(frühstücks)jahr alles Gute. (faro)

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