Kaiserslautern stadtleben: Vermittler zwischen Kulturen

In der Mitte der 90er-Jahre des vorigen Jahrhunderts erschien Samuel Huntingtons aufsehenerregendes Buch „Kampf der Kulturen“. Darin beschreibt der amerikanische Gelehrte den aus seiner Sicht unvermeidlichen Zusammenprall der ökonomisch ausgerichteten westlichen Zivilisation mit dem vor allem religiös bestimmten islamischen Kulturraum. Möglicherweise hat Huntington beim Schreiben seiner düsteren Prognose der verbindenden Macht des Sports nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Genau darauf baut aber Mustafa Sahin. Der in Kaiserslautern geborene Sohn türkischer Eltern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenzubringen. Dabei setzt der 31-Jährige vor allem auf den Fußball. So veranstaltete er mit seinem Verein Fatihspor Kaiserslautern am Sonntag in der Schillerschule zum zweiten Mal das Interkulturelle Hallenfußballturnier. Zehn Mannschaften, darunter der FC Shqiponja Kaiserslautern, der FC Afghanistan und Fatihspor spielten da um einen Wanderpokal. „Der sportliche Wettstreit steht dabei aber nicht im Vordergrund“, betont Sahin. Vielmehr sei es die Begegnung und das Miteinander der Fußballer und Zuschauer, worum es in diesem Turnier eigentlich gehe. Sahin spricht von „einer bunt gemischten Gesellschaft“, die sich in seinem Klub schon verwirklicht habe. „Bei Fatihspor spielen Fußballer aus vielen Nationen, aus Polen, Russland, Syrien und der Türkei unter einem deutschen Trainer“, sagt Sahin, der selbst auch für seinen Klub am Ball ist und das Amt des zweiten Vorsitzenden bekleidet. Aufgrund dieser Erfahrungen ist es kein Wunder, dass Sahin seinen Beitrag zur Integration der Menschen leisten will, „die durch die Flüchtlingswelle 2015 zu uns gekommen sind“. Das Interkulturelle Fußballturnier soll dazu dienen, dessen dritte Auflage Mustafa Sahin bereits geplant hat. In Kaiserslautern steht es also 1:0 für den FC Sahin im Spiel gegen den FC Huntington. Aber die Partie ist noch nicht zu Ende.