Kaiserslautern Theoretisch ist noch alles möglich

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Chance verpasst, mit einem Sieg beim TBB Trier II den Klassenerhalt in der Ersten Regionalliga Südwest vorzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Beim 65:70 (23:36) war Ronny Weihmann mit 22 Punkten der erfolgreichste Schütze des FCK.

Trier hat heute einen Tick mehr investiert als wir und daher verdient gewonnen“, räumte FCK-Coach Jan Christmann nach dem Spiel ein. Bei vier noch ausstehenden Spielen und acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den aktuell der mit großen Erwartungen in die Saison gestartete MTV Stuttgart belegt, müsste schon alles zusammenkommen, dass die Mission Klassenerhalt auf der Zielgeraden noch scheitert. Dennoch warnt der FCK-Coach davor, die Saison schon abzuhaken: „Stuttgart spielt noch gegen Gießen, Trier, Heidelberg und uns. Daher ist theoretisch noch alles möglich.“ Mit einem Sieg gegen die Schwaben können die Roten Teufel am Sonntag (17.30 Uhr) in der Barbarossahalle vor heimischer Kulisse alles klarmachen und dann ohne Druck in die restlichen drei Spiele gegen Heidelberg, Konstanz und Limburg gehen. Dass es gegen die ohne ihren besten Schützen Benedikt Breiling angetretenen Trierer nicht zum Sieg reichte, war vor allem der schwachen Trefferquote (20/58) aus dem Feld geschuldet. Obendrein ging auch das Rebound-Duell mit 28:37 verloren. Dass der Ausfall von Breiling, der im zeitgleich ausgetragenen Spiel der Bundesligamannschaft beim amtierenden Meister Bayern München im Aufgebot stand, nicht ins Gewicht fiel, lag an Sebastian Esteban Herrera. Der 17-jährige gebürtige Chilene gilt auf seiner Position als eines der hoffnungsvollsten Talente seines Jahrgangs und war mit 16 Punkten, acht Rebounds und vier Korbvorlagen der effektivste Spieler beim TBB. Der 1,93 Meter große Shooting Guard war den Trierer Verantwortlichen vor Saisonbeginn beim Albert-Schweitzer-Turnier, der inoffiziellen U18-Weltmeisterschaft, aufgefallen, und wurde prompt unter Vertrag genommen. Der FCK erwischte einen guten Start (11:5/5.), brach dann jedoch ein und erzielte bis zum Ende des ersten Viertels nur noch einen Punkt. Die Gastgeber zogen bis zur Halbzeit über 19:12 (10.) auf 36:23 davon. Ein bärenstarkes drittes Viertel, das die Lauterer mit 26:12 für sich entschieden, brachte ihnen kurzzeitig noch einmal die Führung ein (49:48/30.). Bis kurz vor Schluss waren die Gäste in Schlagdistanz, der Dreier von Gergely Hosszu zum 65:68 fünf Sekunden vor dem Ende kam zu spät. Trier machte im Gegenzug an der Freiwurflinie alles klar. „Wir haben in der ersten Halbzeit ein schlechtes Spiel gemacht und in dieser Phase zu viele Freiwürfe vergeben. Immerhin haben wir den direkten Vergleich für uns entschieden und können am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Stuttgart alles klarmachen“, bilanzierte Christmann. „Wir müssen jetzt nochmal richtig Gas geben, da man nie wirklich weiß, welche Teams am Ende der Saison noch unbedingt gewinnen wollen.“

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