Kaiserslautern Was junge Menschen an der Freiwilligen Feuerwehr reizt

Ausgezeichnet für den Dienst bei der Feuerwehr: (von links) Beigeordneter Peter Kiefer, Thomas Höhne, Referatsleiter der Feuerwe
Ausgezeichnet für den Dienst bei der Feuerwehr: (von links) Beigeordneter Peter Kiefer, Thomas Höhne, Referatsleiter der Feuerwehr und Martin Gugel (rechts), bei der Feuerwehr zuständig für die Freiwillige Feuerwehr, ehren Walter Reiß, Björn Blätz, Michael Schilling, Markus Rödlerund Norman Hepp.

Sie helfen Menschen, sind Lebensretter: Beim Kümmelweckfest wurden am Samstagabend in der Kammgarn 42 junge Frauen und Männer für den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr neu verpflichtet. Verdiente Wehrleute wurden für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet. Viele Neueinsteiger eint die gleiche Motivation.

Schon zu Beginn verteilen sich im Foyer des Festsaales etliche Gruppen uniformierter Wehrleute. Die meist elegant geschnittene Dienstbekleidung in dunklem Marineblau hat so gar nichts von der martialischen Erscheinung der Männer im ernsten Einsatz. Rote Streifen, silberne Sterne und Ehrenzeichen an den Sakkos der Feuerwehrleute spiegeln die ganze Palette der Dienstränge und Auszeichnungen wider. Nach und nach treffen im Foyer auch die Jüngeren ein. Auch sie tragen Uniform. Allerdings dominiert hier ausschließlich vornehmes Dunkelblau. Heute steht ihre Verpflichtung auf der Tagesordnung.

„Menschen in Not zu Hilfe zu kommen, das ist für mich der Sinn des Feuerwehrdienstes“, sagt Jannis Frank, einer der Kandidaten für die Neuverpflichtung bei der Freiwilligen Feuerwehr. „Was mich auch sehr interessiert, ist die vielfältige Technik im Einsatz“, ergänzt er. Außerdem sei es die in der Gruppe herrschende Kameradschaft, die den Dienst so attraktiv mache. Auch für Lukas Nagel ist das Wichtigste an seiner neuen Tätigkeit, dass er „Leuten aus einer Notlage heraushelfen, sie retten“ kann.

Eine neue Herausforderung habe sie gesucht, erzählt Karoline Siegrist. „Ich hatte die Idee, Fähigkeiten zu entwickeln, wozu mir bisher die Gelegenheit fehlte.“ Und darüber hinaus gefalle es ihr sehr gut, dass man mit dem Dienst in eine neue Familie eintrete. Catrin Immesberger ergänzt: „Menschen zu Hilfe zu kommen, ist mir wichtig“. Und sie fügt an, dass dies mit einer guten Gemeinschaft bei der Feuerwehr im Rücken geschehen könne. „Hier ist jeder willkommen.“ Christoph Sittinger schließt sich dem in allen Punkten an. „Was ich mir auch noch erhoffe, ist, dass ich jetzt die Gelegenheit bekomme, auf einem ganz neuen Gebiet weitere Lebenserfahrung zu sammeln.“

Vorbilder für junge Menschen

„Das ist heute euer Fest“, ruft Beigeordneter Peter Kiefer (FWG) den Feuerwehrleuten und ihren Angehörigen im vollbesetzten Saal zu. Im Ehrenamt derart viele unbezahlte Arbeitsstunden für das Helfen und Retten einzusetzen, erfordere starke Persönlichkeiten. „In diesem Sinne sind Sie ein Vorbild für alle jungen Menschen“, betont der Beigeordnete. Viele der Feuerwehr-Angehörigen seien schon lange Jahre dabei. Der Dank gelte auch den Familien, die einen solchen Einsatz unterstützten. Darüber hinaus müsse die Kameradschaft auch von anderer Seite gefördert werden. Wenn die Leute am Arbeitsplatz für den Einsatz alles stehen und liegen lassen, sei auch das Vertrauen und die Unterstützung in den Firmen unerlässlich, sagte Kiefer. Von Seiten der Kommune werde aus seiner Sicht alles getan, um einen solchen ehrenamtlichen Einsatz zu unterstützen.

Zur Tradition des Kümmelweckfests sagte Thomas Höhne, Referatsleiter der Feuerwehr, dass dessen Wurzeln bis in die Fünfziger- und Sechzigerjahre zurückreichten. „Damals waren kaum Gäste dabei.“ In der Öffentlichkeit habe das Fest noch nicht die Beachtung gefunden wie heute. In der Gesellschaft und in der Politik werde allerdings die Relevanz dieses Ehrenamts mittlerweile ganz anders gesehen und hoch geschätzt. Lange sei geglaubt worden, man gehe einer im Großen und Ganzen behüteten Zukunft entgegen. In den sich entwickelnden Krisen der Gegenwart habe ein Umdenken stattgefunden. Das neue Bewusstsein von der Verletzlichkeit auf vielen Gebieten habe dem Katastrophenschutz und der Feuerwehr eine ganz andere Bedeutung zuteil werden lassen. Dementsprechend sei auch zu sehen, welche Beachtung aus der Politik dem Fest geschenkt werde.

Die Geehrten

45 Jahre: Walter Reiß, 35 Jahre: Markus Rödler, Michael Schilling, Björn Blätz, 30 Jahre: Norman Hepp, 25 Jahre: Alfred Grard, Martin Schmitt, Martin Bürthel, Rene Schmitt , 20 Jahre: Rene Wilking, Johannes Frisch, Sascha Böckel, Patrick-Jean-Luca Krause, Manuel Biedinger, 15 Jahre: Moritz Frisch, Florian Früh, Kevin Lehnhardt, Andreas Rausch jun., Michael Hentz, Johannes Weyrich, Niklas Weißmann, Michael Lambrecht, Andreas Ehrhard, Marcel Scherer, Björn Blätz, 10 Jahre: Sven Westphal, Leonie Korb

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