Kaiserslautern Wichtige Lektion für die Rolling Devils

Vor großartiger Kulisse war das Team von Coach Clifford Fisher am Samstagabend bis zum Seitenwechsel auf Kurs, verlor in den letzten beiden Vierteln jedoch den Faden. Trotz der schmerzhaften Schlappe können die Rolling Devils wohl aber schon für eine weitere Erstligasaison planen.

„Das Spiel hätten wir einfach gewinnen müssen“, zeigte sich Fisher nach der Heimniederlage seiner Mannschaft gegen die Roller Bulls enttäuscht. Nach den ersten beiden Vierteln waren seine Schützlinge noch im Soll, hatten sich eine verdiente Fünf-Punkte-Führung herausgespielt. Nach der Halbzeitpause kam es zum Bruch im Spiel der Pfälzer, denen fortan nur noch wenig gelingen wollte. Dennoch konnte der Coach dem Endergebnis auch etwas Positives abgewinnen: „Das war heute eine wichtige Lektion, wir können nur daraus lernen. In der nächsten Saison gewinnen wir solche Spiele dann.“ Auf einen kämpferischen Gegner hatten sich die rollenden Roten Teufel in der Halle der Schillerschule eingestellt. Der Tabellenvorletzte aus dem ostbelgischen St. Vith brauchte unbedingt einen Sieg, um eine Minimalchance auf den Klassenverbleib zu wahren. Die Pfälzer hätten indes mit einem Heimerfolg den sicheren Ligaverbleib perfekt machen können. Das erste Viertel, dem eine Schweigeminute für die Opfer der Attentate von Paris vorangegangen war, blieb ausgeglichen. Während die Lauterer die Angriffsbemühungen der Bulls erfolgreich unterbinden konnten, zeigten sie im Gegenzug vor dem Korb der Belgier aber Abschlussschwächen – das 15:15 nach den ersten zehn Minuten ging in Ordnung. Zwar sollten die Devils auch im anschließenden Viertel Punkte liegenlassen, sie dominierten nun aber deutlich: Die Defense blieb stabil und vorne machte Pointguard Taz Capasso (18 Punkte) ein starkes Spiel. Der Routinier agierte gefällig und erzielte die beiden einzigen Dreier des Abends. „Das war heute eine Niederlage der Spieler und des Trainers. Mir ist es in den Auszeiten nicht gelungen, zu den Jungs durchzudringen“, haderte Fisher vor allem mit dem Spielverlauf im dritten Viertel. Dabei machten die Lauterer da weiter, wo sie vor Erklingen der Halbzeitsirene aufgehört hatten und bauten die Führung auf sechs Punkte aus. Dann häuften sich die Fehler beim Tabellensechsten und die Bulls bekamen Oberwasser. Allen voran St. Viths Shooting Guard Arthur Fievet. Der spielte nun seine Mitspieler immer wieder klug frei, und die machten die Punkte, die sie in der ersten Spielhälfte noch liegenlassen hatten. Nicht einmal zwei Minuten brauchten die Gäste, um den zwischenzeitlichen 31:37-Rückstand in eine knappe Führung umzuwandeln. Zwar konnten die Rolling Devils wieder egalisieren und durch Mark Beissert (20) erneut in Front gehen, die Schlussminute des dritten Abschnitts gehörte aber St. Vith, das von einer ganzen Fehlerserie der Pfälzer profitierte und mit einer 47:43-Führung ins Schlussviertel gehen konnte. Devils-Center Beissert zeigte in diesem eine starke Leistung und brachte seine Farben immer wieder heran, die Bulls hatten die Zeit auf ihrer Seite. Die Pfälzer warfen alles nach vorne und versuchten, mit Würfen von der Drei-Punkte-Marke zurück ins Spiel zu finden. Sie blieben dabei aber ohne Fortune und ließen Raum für gefährliche Konter, die St. Vith konsequent zu Ende spielte. Wenige Sekunden vor Spielende lagen die Belgier mit neun Zählern vorn, ehe Beissert mit der Schlusssirene ein letztes Mal verkürzen konnte. „Wichtige zwei Punkte“, konstatierte Fisher. Bedeuteten diese doch, dass die Bulls nun auch rechnerisch nur noch schwerlich an die Pfälzer im Tableau herankommen können. Fisher ist sicher: „Jetzt ist klar: Wir spielen auch nächste Saison in der ersten Liga!“ (wese)

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