Kaiserslautern Wichtiger Wackelsieg

Nach vier Niederlagen in Folge hat der 1. FC Kaiserslautern am Samstag sein Heimspiel gegen den stark ersatzgeschwächten TSV Crailsheim mit 78:70 (35:37) gewonnen und damit die Talfahrt vorerst gestoppt. Im ersten Spiel nach der Demission von Trainer Dejan Kreclovic machten Aaron Ellis und Mirko Damjanovic in einem hartumkämpften Spiel den Unterschied.

Aaron war heute der Schlüssel. Er kann auch rebounden, wenn man ihn involviert“, konnte sich Lauterns Trainer Jan Christmann einen kleinen Seitenhieb in Richtung seines Vorgängers nicht verkneifen. „Dejan war ein hervorragender Defensivtaktiker, von dem man sehr viel lernen konnte. Deshalb ist es schade, dass es anderweitige Differenzen gab.“ Nach RHEINPFALZ-Informationen hatte Kreclovic in der Winterpause neue Spieler gefordert, was Christmann in seiner Funktion als Sportlicher Leiter – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen – ablehnte. Angetrieben von Rückkehrer Cedric Thomas, der zu Beginn der Partie mächtig viel Betrieb machte, zwei Dreier versenkte und seine Mitspieler gut in Szene setzte, spielten die Roten Teufel couragiert nach vorne und lieferten sich mit den vor Saisonbeginn hoch gehandelten Hohenlohern einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams trafen hochprozentig, sodass die Führung mehrfach wechselte. Beim Stand von 12:17 legte der FCK einen 10:0-Lauf aufs Parkett und entschied das erste Viertel durch zwei eiskalt verwandelte Dreier von „Sniper“ Mirko Damjanovic mit 22:21 knapp für sich. Damjanovic, der beim desaströsen 56:91 in Mainz zuletzt einer der wenigen Lichtblicke war, legte mit 17 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double auf. Hochprozentiger traf nur Ellis, der es ebenfalls in beiden Kategorien auf zweistellige Werte brachte, 23 Punkte erzielte und 13 Abpraller fing. Beide hielten somit eine große Aktie daran, dass der FCK das Rebound-Duell mit 43:40 knapp für sich entschied. Christmann wechselte viel und oft. Zur Halbzeit hatten sich bereits sieben verschiedene Schützen in die Korbjägerliste eingetragen. Die Zuschauer bekamen ein enges Spiel zu sehen, in dem sich lange Zeit keine Mannschaft abzusetzen vermochte. Beim Stand von 48:46 (27.) lagen die nur zu siebt angereisten Gäste letztmals in Front. „Crailsheim war ein unangenehmer Gegner, der mit sehr viel Selbstvertrauen hier angetreten ist, während bei uns nach vier Niederlagen in Folge noch viel Verunsicherung zu spüren war. Entscheidend war heute, dass es uns gelungen ist, eine Führung mit in das letzte Viertel zu nehmen, die wir dank einer tollen Freiwurfquote bis zum Schluss verteidigt haben“, analysierte Christmann. Thomas erzielte bei seinem Comeback zwölf Punkte, angelte sich sieben Rebounds und gab sechs Korbvorlagen. Die schwache Trefferquote aus dem Feld (4/16) und vier unnötige Ballverluste trübten jedoch das Bild. Gut möglich also, dass am Samstag (20 Uhr) im schweren Auswärtsspiel bei Spitzenreiter ScanPlus Baskets Elchingen wieder sein Namensvetter und Landsmann Jamaal den Vorzug erhält, der aufgrund eines zeitgleich stattfindenden Basketballturniers der US-Streitkräfte gegen Crailsheim keine Option war.

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