Kaiserslautern Wilder Kerweritt

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„Wilder Westen“ lautete das Motto der Reuschbacher „Hahnekerb“. Zu erleben gab es Ritte auf einem Bullen sowie Reden über Cowgirls und Stahlrösser.

Konzentriert zieht sich Christopher Appel seine Chaps, das Beinkleid, das Cowboys vor Stacheln schützt, über seine Jeans. Es weht ein Hauch der „Cheyenne Frontier Days“ oder der „Fort Worth Stockshow“, der größten Rodeos in den USA, durch Reuschbach, als sich Appel auf den Bullen setzt. Nochmals den Sitz korrigieren, rechter Arm in die Luft, und schon beginnt sich das elektronische Tier zu drehen. Christoph Appel gelingt es, angefeuert von den Umstehenden, die ruckartigen Richtungswechsel auszugleichen, aber dann macht der Bulle eine Drehung, auf die Appel nicht gefasst war, und er landet in der Luftpolsterung der Arena. In Fort Worth wäre es der Sand gewesen. Das Bullenreiten ist eine der Attraktionen auf der Reuschbacher „Hahnekerb“. „Seit ungefähr 112 Jahren gibt es diese Kerwe bereits“, wie Thomas Severin und Hans-Peter Rittmann berichten. Und ohne das Engagement der Straußjugend wäre sie nicht möglich. „Die Kerwe steht und fällt mit der Unterstützung der Bevölkerung“, stellen die beiden fest. Rittmanns Tochter Samira ist es auch, die zusammen mit Nancy Hartmann gekonnt die Kerweredd vorträgt. Auch hier fühlen sich die Gäste in den Wilden Westen versetzt. Da geht es um Cowgirls im Ort, die sich in typischer Westernmanier einen Stripper zum 18. Geburtstag bestellt hatten, oder um die Motorradgruppe, die mit ihren „Steelhorses“ in die Radarfalle des Sheriffs fuhr und wie Perlen auf einer Kette abgelichtet wurde. Ihren Ausklang findet die Kerwe mit dem Hähnchenessen, das nicht nur bei den Einheimischen ein fester Termin im Kalender ist. (pbü)

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