Kreis Bad Duerkheim Über den Kirchturm hinaus: Den Not leidenden Menschen Gehör verschaffen

Es gibt Tage, die stehen irgendwo und kaum beachtet in unseren Kalendern. Gewiss wäre es in vielen Fällen besser, bräuchte es diese Gedenktage überhaupt nicht. Wie den „Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut“, den die Vereinten Nationen vor nunmehr 27 Jahren eingeführt haben.

In den Anliegen dieses Tages geht es – mit den Worten der Online-Enzyklopädie Wikipedia gesprochen – darum, „den Widerstand der von Armut betroffenen Menschen gegen Elend und Ausgrenzung zu würdigen, den Not leidenden und ausgegrenzten Menschen Gehör zu verschaffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen“ sowie „sich mit den Allerärmsten dafür einzusetzen, dass die Rechte aller wirklich für alle gelten.“

Armut und Elend begegnen uns an vielen Orten. Natürlich in vielen Ländern der Erde und bei näherem Hinsehen ebenso im kleineren Umfeld. Père Joseph Wresinski merkt als Gründer der Bewegung ATD Vierte Welt, die sich als Nichtregierungsorganisation für die Menschenrechte, den Frieden und die Anerkennung der Menschenwürde einsetzt, dazu weiter an: „Wo immer Menschen dazu verurteilt sind, im Elend zu leben, werden die Menschenrechte verletzt. Sich mit vereinten Kräften für ihre Achtung einzusetzen, ist heilige Pflicht.“

Als der frühere Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, vor sechseinhalb Jahren sein Pontifikat antrat, wählte er mit Bedacht seinen Namen als Papst Franziskus. Damit erinnert er zugleich an den Heiligen Franz von Assisi, dessen Gedenktag ebenfalls nur wenige Tage zurückliegt. Man kann in der damaligen Auswahl des päpstlichen Namens mit Bezug auf den Schutzpatron der Armen auch eine Art Regierungserklärung für sein ganzes Pontifikat sehen.

Ungeachtet vieler wichtiger und aktuell diskutierter Problem- und Fragestellungen innerhalb der katholischen Kirche, zeigt sich Franziskus durch vielfache Akzente seiner Linie für die besonderen Belange der Armen weiterhin treu.

Gleichwohl bleibt es die Aufgabe jedes einzelnen, dass wir durch unser Tun und Handeln nicht aufhören gemeinsam dafür Sorge zu tragen, damit die Armut in der Welt erfolgreich bekämpf wird.

Es mag zwar nach einer Illusion klingen, doch wäre es nicht großartig, wenn wir irgendwann einmal den 17. Oktober als diesen besagten internationalen Gedenktag mit gutem Gewissen aus den Kalendern streichen dürften?

Michael Kolar ist Gemeindereferent in der Pfarrei Heilige Theresia vom Kinde Jesus – Bad Dürkheim

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