Kreis Bad Duerkheim Menschenrechte im Mittelpunkt

Menschenrechte: Begründung - Bedeutung - Durchsetzung sind das zentrale Thema der jährlichen Tagung des in Bad Dürkheim ansässigen Instituts für angewandte Ethik (IAE). Zum 20. Jubiläum hat dessen Gründer und Inhaber Dr. Gerd Brudermüller für Freitag und Samstag eine internationale Schar weltweit renommierter Philosophen, Juristen und ehemalige Politiker zu öffentlichen Vorträgen ins Dürkheimer Haus eingeladen.

Die politische und die rechtliche Bedeutung des Argumentierens mit Menschenrechten, also mit angeborenen Rechten, leuchtet unmittelbar ein , erläutert Brudermüller. Eine Welt, in der ein jeder Mensch, einfach weil er Mensch ist und unabhängig von seinen Verdiensten und seinem sozialen Status, auch gegenüber dem eigenen Staat Rechte geltend machen kann, die in einem gewissen Umfang international durch Gerichte und andere Institutionen abgesichert sind, möchte heute im Prinzip kaum noch jemand missen. Aber auch für die Philosophie sei das Thema Menschenrechte von ganz herausragender Bedeutung. Stellen sich hier doch besonders komplizierte Fragen einer Begründung von Normen und Wertungen.

Die Rednerliste eröffnet am Freitag um 15 Uhr Gret Haller, Juristin aus Bern. Die frühere Parlamentspräsidentin der Schweiz, die für den Europarat und die OSZE in vielen internationalen Missionen zugunsten der Menschenrechte engagiert ist, wird über die Bedeutung der Demokratie für die Menschenrechte sprechen. Danach greift Robert Spaemann, Philosoph aus München, das Verhältnis von Menschenrechten und Menschenwürde auf.

Georg Lohmann, Philosoph aus Magdeburg, fragt am Samstag ab 9 Uhr, was man bei den Menschenrechten überhaupt begründen muss und wo man sich auch bei ihnen mit Zweifeln auseinandersetzen muss. Stephan Kirste, Rechtsphilosoph aus Salzburg, wirft anschließend einen Blick auf die kollektiven Rechte, insbesondere das auf Selbstbestimmung.

Reinhard Merkel, Rechtsphilosoph aus Hamburg, wendet sich dem Thema der Durchsetzung der Menschenrechte zu, indem er unter anderem auch die in der Bevölkerung sehr umstrittene militärische Seite der Menschenrechtsproblematik beleuchtet.

Am Samstagnachmittag wird Andreas Donatsch, Jurist aus Zürich, Fragen der Durchsetzung der Menschenrechte in der Praxis vertiefen (ab 14 Uhr). Und ebenfalls einem Problem der Durchsetzung widmet sich die Rechtsanwältin und Justizsenatorin Lore Peschel-Gutzeit aus Berlin: Wie kann man Kinderrechte durchsetzen?

Wie immer ist die Öffentlichkeit eingeladen. Weitere Informationen: www.ethik-institut.de. (rhp)

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