Kreis Bad Duerkheim Ortskern, schnelles Internet und Bringdienst für Ältere

«Bobenheim am Berg.» Wie sehen die Parteien in Bobenheim am Berg die Dorfentwicklung in der rund 850-Seelen-Gemeinde? Wie kann die Infrastruktur verbessert werden?

„Neue Baugebiete werden wir in Bobenheim ja nicht mehr bekommen“, sagt Dietrich Briese von der SPD, der klar macht: „Also sollte der Fokus auf das Ortsinnere gelegt werden. Da haben wir ja lange gekämpft, damit der Bauplan Hinter den Gärten entwickelt wird. Der steht bald auch auf der Tagesordnung. Vier bis fünf Bauplätze könnten dort schon entstehen.“ Ein Dorn im Auge ist der SPD die Entwicklung im Bobenheimer Wochenendgebiet. „Da gibt es Investoren, die Häusereinheiten bauen, das hat mit Wochenende nicht mehr viel zu tun. Hier sind wir dafür, dass wir die Vorschriften für das Gebiet verschärfen.“ Da Straßen in eigenen Baugebieten bald wieder sanierungsbedürftig sein werden, ist Briese für die Einführung wiederkehrenden Beiträge. „Diese ganz abzuschaffen, das halte ich nicht für nicht machbar und sinnvoll“, sagt er. Hinter dem Breitbandausbau stehen die Sozialdemokraten. „Wir wollen versuchen, dass es an einigen Stellen im Dorf noch schnelleres Internet in Zukunft geben wird“, so Briese. Dies will auch die CDU. „Wir möchten, dass Bobenheim am Berg in Sachen Internet nicht abgehängt wird. Herxheim am Berg und Dackenheim bekommen das Glasfaserkabel bis an die Häuser gelegt. Das streben wir natürlich auch an“, sagt Dietmar Leist, Bürgermeister und Spitzenkandidat der CDU. In Sachen Dorfentwicklung haben sich die Christdemokraten die Schaffung eines Jugendtreffpunkts vorgenommen. Für Leist wäre ein Bolzplatz im Ort „ein kleiner Traum“. Natürlich möchte auch die CDU in der inneren Dorfentwicklung in Sachen neue Bauplätze Chancen nutzen, wenn es die gäbe. „Aber man muss in dieser Sache eben schon realistisch bleiben. Die Situation ist einfach so, dass die Kassen nicht viel hergeben“, sagt Leist. Die CDU würde übrigens eine Abschaffung der Straßenausbaubeiträge befürworten. Die Stärkung der Dorfgemeinschaft schreibt sich die Freie Wählergruppe auf die Fahnen. Sie will Bobenheim „zu einem lebendigen, attraktiven Ort machen, der lebenswert für alle Generationen ist“. Aber auch eine gesunde Haushaltspolitik sowie der deutliche Ausbau der Internetversorgung liegen der FWG am Herzen. Vorsitzender Michael Fischer erklärt: „Wir haben einige Ausschüsse gegründet, einer davon entwirft ein Projekt Leben im Alter. Primär denken wir da erst einmal an einen Bringdienst für ältere Menschen.“ Außerdem möchte die FWG eine Verkehrsberuhigung im Ort. „Tempo 30 in ganz Bobenheim am Berg wäre natürlich super, aber wir wissen auch, dass das nicht überall gleich machbar und realistisch sein wird“, sagt Fischer. Zudem soll die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr verbessert werden. „Gerade abends fahren zu wenige Busse“, sagt Fischer. Auch für weiteren Ausbau des Internets im Ort werde sich die FWG einsetzen. „Klar ist, im Finanzhaushalt gibt es wenig Spielraum. Wir wollen auch dafür sorgen, dass sich die Gemeinde nicht weiter verschuldet, setzen auf Spenden oder ehrenamtliche Projekte, um in Sachen Dorfentwicklung voran zukommen.“