Kreis Bad Duerkheim Schwebende Brückenteile

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Seit August 2015 laufen die Bauarbeiten an der 3,4 Kilometer langen Ortsumgehung Kirchheim. Sie kommen gut voran, wie der Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Worms, Bernhard Knoop, berichtet. Heute gibt es an der Brücke über die Bahnlinie eine spektakuläre Nachtarbeit: Die Brückenteile werden an ihren Platz gehoben.

Das zweite Widerlager ist betoniert, Baugruben sind verfüllt. Heute Nacht soll ein 400-Tonnen-Mobilkran die fünf Spannbetonträger an ihren Platz heben. „Bei der Anfahrt der 45 bis 51 Tonnen schweren Spannbetonträger kann es zu kurzzeitigen Behinderungen auf der B 271 an der Einmündung in den Wirtschaftsweg kommen, der zur Baustelle führt“, sagt Knoop. Der Weg führt zwischen Grünstadt und Kirchheim Richtung Westen zur Baustelle an der Bahnlinie Grünstadt – Freinsheim. Die 400 Tonnen bezeichneten das maximal zulässige Hubgewicht, informierte Knoop. Der Autokran wiege „nur“ etwas mehr als 80 Tonnen. Es sei ein Fahrzeug mit sieben lenkbaren Einzelachsen. Mit einem Begleitfahrzeug zur Sicherung rollt der Koloss am Abend an. Mehrere Lkw liefern das Zubehör, wie beispielsweise die Gegengewichte. Die Verkehrsregelung werde durch die Polizei übernommen, die den Transport der Fertigteile eskortiert. Um den Zugverkehr nicht zu beeinträchtigen, werden die Träger innerhalb der nächtlichen Betriebspause eingehoben: nach 23 Uhr, wenn de letzte Zug vorbei ist. Die Arbeiten müssten abgeschlossen sein, ehe der erste Zug am Samstagmorgen die Baustelle passiert, gibt Bernhard Knopp als Zeitfenster vor. Zirka 330.000 Euro der Gesamtkosten von rund 850.000 Euro für die Straßenbrücke sind bislang verbaut worden. Der Übergang über die Bahnlinie ist als erstes Projekt der „B 271 neu“ begonnen worden. Er ist eines der sechs zentralen Bauwerke für die Westumgehung, ebenso wie die 224 Meter lange Eckbachtalbrücke. Letztere hat ein Investitionsvolumen von etwa fünf Millionen Euro. Seit dem ersten Spatenstich im Dezember sind dort bis dato Arbeiten für 350.000 Euro erledigt worden. Mehr als die Hälfte der notwendigen 118 Bohrpfähle für die Pfahlgründung seien bereits hergestellt. „Mit dem Aushub der Gruben für die Fundamentplatten wurde begonnen. Ebenso laufen Erdarbeiten im Bereich des südlichen Widerlagers“, berichtet der LBM-Leiter vom Baufortschritt. „Es ist geplant, noch vor Ostern mit dem Bau der ersten Pfeiler zu beginnen.“ Die Verlegung der Gasleitungen rund um die Eckbachtalbrücke soll Ende April abgeschlossen sein. Noch nicht ganz abgeschlossen ist der Grunderwerb für die Umgehung, die auf 21,8 Millionen Euro veranschlagt ist und den Kirchheimern täglich den Lärm und Gestank von etwa 15.500 Fahrzeugen ersparen soll. Rund 80 notarielle Kaufverträge stehen noch aus. „Das ist bei einem Vorhaben dieser Größenordnung völlig normal“, so Knoop. Die schriftlichen Erlaubnisse, auf benötigte Flächen zugreifen zu können, lägen aber ausnahmslos vor. (abf)

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