Lambrecht Setaplast: Schwere Zeiten, aber auch Lichtblicke

Die Beschäftigungslage bei Setaplast ist stabil. Hier Geschäftsführer Mostafa Saifi mit Zeichnungsleiter Benjamin Heier und Betr
Die Beschäftigungslage bei Setaplast ist stabil. Hier Geschäftsführer Mostafa Saifi mit Zeichnungsleiter Benjamin Heier und Betriebsleiter Thomas Bittner.

Die Zeiten sind schwierig für die Wirtschaft. Von der Lambrechter Firma Setaplast gibt es indes auch gute Nachrichten. Das Unternehmen erhofft sich von einem neuen Produkt Wachstumschancen.

„Dafür, dass wir nach zwei Jahren Pandemie nun praktisch im dritten Krisenjahr sind, stehen wir gut da“, sagt Mostafa Saifi. Der 38-Jährige steht zusammen mit seinem Vater Kassem an der Spitze der Firma Setaplast, die in der Wiesenstraße in Lambrecht Kunststoffe verarbeitet und Materialien zur Schalldämmung und Isolierung herstellt. Unter anderen für die Autoindustrie und Unternehmen im Baubereich.

Die Auswirkungen der gesamtwirtschaftlichen Lage seien natürlich zu spüren, verdeutlicht Saifi. „Der Markt schwächt sich ab.“ Belastend seien vor allem die hohen Preise der Chemie-Produkte, die das Unternehmen verarbeite. Preissteigerungen im zweistelligen Bereich, praktisch von heute auf morgen, seien zu verkraften. „Das gab es in 30 Jahren nicht“, sagt Saifi.

Die Produktion bei Setaplast selbst sei zum großen Teil strombasiert, erklärt der Geschäftsmann. Gas werde nur zum Heizen gebraucht. Er hoffe, dass der Strompreis sich wieder auf einem Niveau einpendle, mit dem der Betrieb wettbewerbsfähig bleibe. Als Vorteil sieht Saifi die Vielfalt des Portfolios an. „Wir sind breit aufgestellt und damit über Jahre gut gefahren.“

Wunsch nach mehr Planbarkeit

Was er sich wünscht, ist mehr Planbarkeit. Gleichzeitig hat Saifi auch viel Verständnis dafür, dass es in Krisenzeiten wie diesen immer wieder auch zu kurzfristigen Kurskorrekturen im politischen Entscheidungsprozess kommt. Weniger Bürokratie würde er freilich auch begrüßen. Dennoch: Schimpfen ist nicht seine Sache. „Damit lösen wir gar nichts“, sagt er. Und trotz aller Probleme sieht der Geschäftsführer für sein Unternehmen auch Wachstumschancen – vor allem durch die Erweiterung der Produktpalette. So sollen in Lambrecht künftig auch Luftfilter produziert werden.

Die Kunden von Setaplast sitzen vor allem in Deutschland und den benachbarten europäischen Ländern. Der Kran-Hersteller Liebherr gehört beispielsweise dazu, aber auch Maschinenbauer oder Bahnwaggonhersteller. Schulen und Kitas, die die Akustik ihrer Räume verbessern möchten, beziehen ebenfalls Stetaplast-Produkte.

Setaplast ist seit 1993 in Lambrecht ansässig, mittlerweile hat das Unternehmen sich deutlich ausgedehnt. So gehört auch der Bereich des früheren SBK-Marktes zum Firmengelände. „Die meisten Produkte, die wir bearbeiten, sind voluminös“, erklärt Saifi. Deshalb sei es gut, dass in Lambrecht genügend Platz vorhanden sei.

Hohe Kontinuität bei Mitarbeiterschaft

Das Unternehmen zählt heute rund 50 Mitarbeiter, die Beschäftigungslage sei stabil, wobei es eine dauerhafte Herausforderung sei, gute Mitarbeiter zu finden. Im Fokus potenzieller Bewerber stünden häufig die Großunternehmen, dabei sei der Mittelstand das eigentliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Saifi selbst, der in Mainz Betriebswirtschaft studiert hat, ist bereits vor 13 Jahren ins väterliche Unternehmen eingestiegen – ein Schritt, den er heute nicht bereut. „Ich glaube generell, dass es mehr auf die Einstellung zum Job ankommt als auf den Job an sich“, sagt er. Was ihm gefällt, sind die Gestaltungsmöglichkeiten. Dass er mit richtigen Entscheidungen Arbeitsplätze schaffen könne, sei schon ein Wert an sich.

Im Gegensatz zu den Lebensläufen von Mitarbeitern bei Großunternehmen zeichne sich die Mitarbeiterschaft bei Mittelständlern wie Setaplast durch sehr viel Kontinuität aus, sagt Saifi. Auch bei den Kunden werde in möglichst langfristigen Partnerschaften gedacht. So könne auf gemeinsames Know-how gebaut werden.

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