Kreis Germersheim Alle Generationen miteinander

Weinschorle im Dubbeglas an den Biertischen: Viel Betrieb war am Samstagabend.
Weinschorle im Dubbeglas an den Biertischen: Viel Betrieb war am Samstagabend.

Von der Ur-Oma bis zum Enkel sitzen alle an einem Tisch beim Schwegenheimer Straßenfest. Feiern wollen alle und das nutzen alle Generationen auch aus. Ein buntes Allerlei aller Altersklassen schiebt sich über die Meile im Mittelpunkt der Gemeinde. Von Waffeln für die Kleinsten, über Feuerwehr-Disco und Sangria für die Jugend bis zu Blasmusik ist für jeden etwas dabei.

Ist das nicht Elvis, der einzig wahre Rock’n’Roller? Exakt. Und der dröhnt ausgerechnet aus den Boxen bei der DRK-Jugend. Warum auch nicht? Evergreens für Heranwachsende, und die Alten machen mit. So in etwa funktioniert das auch am Lindenplatz, nur in umgekehrter Variante. „Six Favour Five“ packen die goldenen Oldies aus: die Lords, die Stones, die McCoys. „Das waren noch Zeiten“, schwärmen die Alten. Geniale Zeiten, freuen sich die Jungen. Während die Schifferstadter Liveband den stechenden „Needles and Pins“-Schmerz der Smokies durch die Menge schickt, macht das MGV-Thekenteam eigene Mucke. AC/DC soll’s hier sein, härterer Rock statt softer Sound. Gestört wird keiner dadurch. Die Liveband nicht, die Tresencrew nicht und die Festbesucher am wenigsten. Die genießen die Abwechslung, die mit Blasmusik am Abend ihren Auftakt gefunden hat. „Wir versuchen natürlich alle anzusprechen“, sagt der Vorsitzende der Blaskapelle, Peter Schäfer im Plausch mit der RHEINPFALZ und meint damit das gesamte Programm. Vom zünftigen Marsch bis zum hochmodernen Chart-Sturm ist alles dabei. Strikte Trennung der Altersschichten gibt es nicht, bestätigt er. „Die Generationen feiern miteinander, nicht nebeneinander her“, versichert Schäfer. Nur wenige Schritte nebenan bewahrheitet sich das an einer Biertischgarnitur. Ur-Oma Hildegard Pfeifer genießt mit ihren 88 Jahren das gesellige Treiben. Obwohl: Ein bisschen mehr könnte das Straßenfest ihrer Meinung nach schon hergeben. Die Kaiserslauterin ist anderes gewohnt. Aber sie macht mit bei der allgemeinen Feierlust. Ihre Tochter Birgit Maunz (48) erklärt: „Wir machen eins nach dem anderen.“ Beispiel: „Bier für uns, Ballons für die Enkel.“ Der dreijährige Luca – Maunz’ Enkel und Pfeifers Ur-Enkel – ist zufrieden mit der Aufteilung. Eine Waffel gab’s nämlich obendrein. Mama Sarah Maunz (27) genießt den Vier-Generationen-Ausflug. „Wenn die Kinder schlafen, gehen wir zur Feuerwehr in die Disco“, verrät Oma Birgit und erzählt: „Früher war das Publikum dort gemischt. Mittlerweile kommen doch mehr junge Leute.“ Tatsächlich dominiert die Jugend bei den Floriansjüngern im Gerätehaus. Der Bass aus den Boxen wummert im Bauch. Sangria aus Eimern mit ultralangen Strohhalmen für die Jugend. Die genießt, feiert – und schweigt ansonsten. Für Eva Dambach sind die Feuerwehr-Disco-Zeiten vorbei und das mit 29 Jahren. Jetzt tanzt sie an anderer Stelle, bei den „Six Favour Five“, die gerade „Baby come back“ zum Besten geben. Patenkind Nico (3) lässt sich von Dambachs Energie anstecken. „In Schwegenheim hat man überall Freunde. Beim Straßenfest kommt man so überall hin: von der Blaskapelle bis zum Turnverein“, stellt die Besucherin fest.

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