Kreis Germersheim Chronik vorgestellt und Wein versteigert

Der Wein zum Jubiläum: 1050 Flaschen vom „Jubelstück“ hat die Winzervereinigung abgefüllt.
Der Wein zum Jubiläum: 1050 Flaschen vom »Jubelstück« hat die Winzervereinigung abgefüllt.

Zum Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten bildete sich eine lange Schlange. Denn viele Gäste des Festabends zur 1050-Jahrfeier am Samstag im Bürgerhaus stellten sich an, um ein oder gleich mehrere Exemplare des „Dorflebenslaufes 968 – 2018“ oder eine Flasche „Jubelstück“ zu ergattern.

Vom Festwein, abgefüllt hatte die Winzervereinigung einen Grauen Burgunder des Jahrgangs 2017, gibt es genau 1050 Flaschen, wie Frank Bohlender von der Winzervereinigung Steinweiler sagte. Und jede Flasche „Jubelstück“ ist mit einer fortlaufenden Nummer versehen, passend zu einem Jahr aus der Geschichte des Dorfes. Dass sich Steinweiler zu feiern versteht, spürte man auch beim Festabend, ausgerichtet von der Winzervereinigung und flott moderiert von der früheren pfälzischen Weinprinzessin Sabine Winkler und von André Bohlender. Sie führten durch ein gut dreistündiges und erfrischendes Programm, interviewten zahlreiche Ehrengäste und viele Zeitzeugen, die auch zur jüngsten Geschichte Steinweilers etwas zu sagen hatten. In kurzen Ansprachen würdigten Landrat Fritz Brechtel Steinweiler als ein Dorf mit besonderem Charme, „einen Ort, den man vorzeigen kann“. Bürgermeister Volker Poß lobte die Planung der 1050-Jahr-Feier, die von sehr vielen Bürgern mitgetragen werde. Auch dankte er für die gute Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde. Die weite Anreise nicht gescheut hatte auch eine Delegation aus der burgundischen Partnergemeinde Epinac. Dessen Bürgermeister, Claude Merckel, dankte für die seit 1991 gelebte Freundschaft zwischen den Menschen aus beiden Gemeinden. In einer weiteren Talkrunde wurde Steinweiler als bunt, vielfältig, modern und liebenswert charakterisiert. „Hand aufs Herz: Sind wir nicht alle ein bisschen Steinweiler?“, formulierte es Klaus Sommer. Ortsbürgermeister Michael Detzel zeigte sich glücklich, den Besuchern des Festabends den Steinweilerer Lebenslauf von 968 bis 2018 vorstellen zu können. Was eine kleine Gruppe von Idealisten vor zwei Jahren angefangen hatte, wurde ein 324 Seiten starkes Gemeinschaftswerk, an dem insgesamt rund 100 Menschen mitgearbeitet hatten. Es enthält nicht nur einen geschichtlichen Überblick seit 968, vor allem die 50 Jahre seit der 1000-Jahrfeier werden ausführlich dargestellt. Hierzu befragte man Vereine und Kirchengemeinden, durchforstete die Ratsprotokolle und schrieb den Gemeindespiegel weiter. Gewaltige Veränderungen gab es in diesen Jahren, wie von allen Zeitzeugen auch im Laufe des Abends in ihren persönlichen Schilderungen ausgemalt wurde. Allen Mitwirkenden dankte der Ortsbürgermeister für ihre unermüdliche Arbeit. Am Freitag erst war der Lastwagen mit dem „Lebenslauf“ angeliefert worden. Ähnliches berichtete Frank Bohlender von den Etiketten für das „Jubelstück“. Spaß hatte Moderator André Bohlender bei der Versteigerung der allerersten Flasche, bei der Landrat Fritz Brechtel das Höchstgebot abgab und damit die beiden Kindergärten von Steinweiler beschenkte. Freuen über Flaschen mit für sie bedeutsamen Jahreszahlen durften sich auch einige Ehrengäste. Ehrenbürger Norbert Forstner erhielt die mit der Jahreszahl 1994, dem Jahr, als er erstmals Ortsbürgermeister wurde oder Claude Merckel für 1991, als die Partnerschaft mit Epinac besiegelt wurde. Lobende Worte gab es gleich mehrfach für den jetzigen Ortsbürgermeister Michael Detzel. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Pianist Matthias Wöschler mit passenden Werken. Viel Beifall für einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

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