Winden Dämme sollen Baugebiet schützen

Beim Spatenstich: Bauunternehmer Scherer, Ortsbürgermeister Stefan Moschko, Bürgermeister Volker Poß, Ex-Ortsbürgermeister Peter
Beim Spatenstich: Bauunternehmer Scherer, Ortsbürgermeister Stefan Moschko, Bürgermeister Volker Poß, Ex-Ortsbürgermeister Peter Beutel und Steffen Geiger vom Planungsbüro IPR aus Neustadt (von links nach rechts).

Die Zeit des Wartens für Häuslebauer „im Kirschgarten“ ist bald vorbei. Doch in diesem Neubaugebiet muss ganz besonders auf den Starkregenschutz geachtet werden.

Die ersten Erdbewegungen sind bereits erfolgt, Rohre für die Ableitung des Oberflächenwassers in das Versickerungsbecken nahe der Bahnlinie liegen unter der Erde. Man sieht schon, wo die Straßen verlaufen werden. Der erste Spatenstich am Donnerstag war insofern nur noch „symbolischer Natur“. Aber er war wichtiges Zeichen dafür, dass man nach gut acht Jahren der Vorbereitung und Planung nun doch bald, womöglich schon im Sommer 2025, hoffen darf auf ein baureifes Gelände „Im Kirschgarten“. Hier werden 52 Bauplätze auf einer Fläche von 23.280 Quadratmetern geschaffen.

Sie wurden vor zwei Jahren bereits nach bestimmten Kriterien vergeben. Doch der Weg zu diesem Neubaugebiet war alles andere als einfach, wie Ortsbürgermeister Stefan Moschko beim Treffen an der Baustelle sagte. Und immer wieder mussten die Bauwilligen vertröstet werden. Bedenken hatte es vor allem wegen der Lage des Baugebietes gegeben. Mehrfach, zuletzt Anfang August, sorgte Starkregen für Überschwemmungen. Deshalb legten die Behörden größten Wert auf ein Starkregenkonzept. Das Wasser war so abzuleiten, damit die neuen Häuser und auch die Gebäude in den angrenzenden Gebieten geschützt werden.

Dämme treiben Kostenin die Höhe

Das Trennsystem, so Bürgermeister Volker Poß, das man hier anwendet, sollte funktionieren. Die Planung für die Erschließungsmaßnahmen liegt beim Ingenieurbüro IPR Consult aus Neustadt. Dessen Mitarbeiter Steffen Geiger hatte bei einer früheren Sitzung des Rates auf die Notwendigkeit verwiesen, das Baugebiet auch noch mit Dämmen zu schützen, die bis 1,50 Meter hoch sein können. Alle Pläne wurden der SGD-Süd in Neustadt vorgelegt und von dieser eingehend geprüft. Insgesamt wird mit Kosten in Höhe von rund sechs Millionen Euro gerechnet. Etwa 87 Prozent davon entfallen auf den Grunderwerb, den Straßenbau und die Umsetzung der Vorgaben durch das Starkregenkonzept. Die Verbandsgemeindewerke Kandel investieren rund 920.000 Euro für die Verlegung von Kanalisation und für die Wasserversorgung des Neubaugebietes, berichtete Bürgermeister Poß von der Verbandsgemeinde.

Der Verkaufspreis für die Bauplätze wurde erst vom neuen Ortsgemeinderat festgelegt. Interessenten müssen mit einem Kaufpreis von 370 Euro für jeden Quadratmeter rechnen. Eine Staffelung des Preises nach Lage der Bauplätze, wie sie Ratsmitglied Christoph Foos angeregt hatte, wurde vom Rat jedoch mehrheitlich abgelehnt. Zum Vergleich sei daran erinnert, dass in Steinweiler im Neubaugebiet „Brotäcker IV“ für einen Quadratmeter 360 Euro verlangt werden, in Kandel zahlen Häuslebauer in „Nordwest K2“ gar 550 Euro. Mit dem festgesetzten Kaufpreis, so Ortsbürgermeister Moschko, komme die Ortsgemeinde vermutlich auf ihre Kosten.

Die gesamte Fläche war zuvor bereits von der Ortsgemeinde aufgekauft worden. Sie hat die Bauplätze bereits vergeben. Wer nicht bauen möchte, der kann allerdings den zugewiesenen Platz auch zurückgeben, wie Verena Sticha von der Verbandsgemeindeverwaltung sagte. Dann könne man diese Bauplätze den Interessenten anbieten, die bisher nicht zum Zuge gekommen waren, – auch dem, der den 53. Bauplatz zugeteilt bekommen hatte, den jetzt die Gemeinde selbst für die Erweiterung des Kindergartens beansprucht.

Der Spartenstich im Kirschgarten.
Der Spartenstich im Kirschgarten.
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