Kreis Germersheim Für die Sicherheit müssen Bäume fallen

Der Anblick ist ungewohnt: Am Klingbachufer unterhalb des Forsthauses hat die Gemeinde Hördt zahlreiche Bäume fällen lassen. Es handelt sich um Pappeln, die nicht mehr standsicher waren, sagte der Beigeordnete Hans Peter Schmitt auf Nachfrage.

Wo sich jahrzehntelang schwere Äste über dem Bachlauf bogen, ist nun Leere. Nur einige Baumstümpfe ragen entlang des Klingbachs zwischen Agoboto-Platz und Pfarrkirche aus dem Boden. Wenn Pappeln, deren Wurzeln nicht sehr tief ins Erdreich wachsen, ein gewisses Alter erreicht haben, seien sie sturzgefährdet, erklärte der Beigeordnete. Schmitt schätzt das Alter der gefällten Pappeln auf 40 bis 50 Jahre. Es habe bereits Schäden durch herunterfallende Äste in benachbarten Grundstücken gegeben. Die Problematik sei dem Gemeinderat schon eine Weile bekannt. Deshalb hatten die Pappeln an dieser „neuralgischen Stelle“ Priorität bei der Erstellung des Baumkatasters im Vorjahr. Die Gemeinden müssen damit nachweisen, dass von Bäumen in kommunalem Bestand keine Gefahr ausgeht (wir berichteten). „Der Sachverständige hat bestätigt, dass die Bäume dort weg müssen“, sagte Schmitt. Am Freitag rollten die Bagger an.15.000 Euro kosten die Fällarbeiten. Hinzu kommen Kosten für den Ankauf des Geländes. Den Streifen zwischen Agoboto-Platz und Kirchengebäude hat die Gemeinde nämlich der katholischen Pfarrpfründestiftung abgekauft. Als der Rat im Spätjahr über die Verkehrssicherungspflicht für die Bäume dort diskutierte, sei der Entschluss gefallen, die etwa 2500 Quadratmeter große Fläche in der Nähe des Forsthauses zu übernehmen, erklärte Schmitt. Die Hälfte der Kosten für die Fällungen trage die Kirche. Die Bäume am Klingbach hinter dem Kirchengebäude stehen auf Privatgelände, ergänzte Schmitt. Die Verkehrssicherungspflicht dafür tragen die Grundstückseigentümer. Die Fläche, die nun in Gemeindebesitz ist, bleibt zunächst gerodet. Bei der Gestaltung des Forsthausgeländes soll der Streifen berücksichtigt werden. „Wir haben das ganze Außengelände im Blick, zuerst muss aber die Planung für das Forsthaus selbst stehen“, sagte Schmitt. Das alte Forsthaus hat die Gemeinde 2012 vom Land abgekauft und plant seither dessen Sanierung und Umbau (wir berichteten mehrfach). Das Baumkataster sei seit etwa drei Wochen für den gesamten Ort abgeschlossen, ergänzt der Beigeordnete. Begutachtet wurden alle Bäume auf gemeindeeigenen Flächen, auch außerhalb des Ortes. „Dort, wo Leute regelmäßig spazieren gehen“, meinte Schmitt, etwa am Weg zum alten Kiesloch oder ins Eichtal. (naf)

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