Kreis Germersheim Langsam wächst ein Labyrinth

Christian Scheid mäht die späteren Wege des Labyrinths aus dem jungen Maisfeld.
Christian Scheid mäht die späteren Wege des Labyrinths aus dem jungen Maisfeld.

Steinweiler: In etwa vier Wochen soll das Maislabyrinth auf dem Seehof einsatzbereit sein. Und wer sich drin verirrt, kann gleich übernachten – in aufblasbaren Bubble-Zelten unter freiem Himmel.

Noch stehen die zarten Maispflanzen kniehoch auf dem Feld und noch ist es für den Landwirt Lothar Scheid vom Seehof in Steinweiler ein leichtes, das spätere „gelbe Gold“ in die richtige Form zu bringen. Doch schon in ein paar Wochen wird auf dem 1,6 Hektar großen Feld ein riesiges Maislabyrinth gewachsen sein, hinter dessen meterhohen grünen „Mauern“ so schnell keiner mehr zu finden ist. Das hofft zumindest Christian Scheid, der sich ein zweites Mal dem Projekt Maislabyrinth angenommen hat. „Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt zum Mähen“, sagt der 38-Jährige. Er kann sich noch gut an das letzte Jahr erinnern, als sie zu lange damit gewartet hatten und die einzelnen Wege am Ende mit dem Balkenmäher per Hand rausschneiden mussten. Eine Woche hat dies gedauert. In diesem Jahr werden sie vermutlich nicht länger als zwei Tage brauchen, um das Feld in die richtige Form zu bringen und dabei sogar noch einige Motive mähen zu können, wie beispielsweise einen Fußball, passend zur Weltmeisterschaft. Zwar kann man die Elemente später nur aus der Luft erkennen, doch der Besucher merkt natürlich trotzdem, ob er in einer geraden oder kreisförmigen Linie läuft. Aus dem anfänglichen Plan, mit einem GPS System zu arbeiten, ist leider nichts geworden, bedauert Scheid. Nun helfen ein grüner John Deere Rasenmähtraktor sowie ein maßstabgetreuer Plan, auf dem jede Linie einen Weg im Labyrinth ergibt. „Ich hatte schon seit Jahren die Idee, hier auf dem Hof ein Maislabyrinth zu machen“, erzählt Christian Scheid, der die treibende Kraft hinter der Aktion zu sein scheint, „aber ein normales Labyrinth war mir zu langweilig. Ich wollte etwas Besonderes auf die Beine stellen.“ So hat er bereits im vergangenen Jahr viele Kinder aus den umliegenden Kindergärten und Grundschulen für das Labyrinth begeistern können und an seiner großen Halloweenparty bei vielen erwachsenen Gästen für schaurige Momente im Labyrinth gesorgt. Doch in dieser Saison möchte der Juniorchef des Schweinemastbetriebes noch deutlich mehr anbieten. „Ich möchte vor allem den Bereich um das Maisfeld weiter ausbauen und gestalten. Eine Gokart-Bahn soll um und durch das Labyrinth führen und ein Lounge-Bereich mit Sand soll die Möglichkeit zum Chillen bieten.“ Ein weiteres Highlight steht schon mitten auf dem Hof. Ein riesiges, altes Getreidesilo, das Scheid zu einer ausgefallenen Bar umgebaut hat. Selbst schlafen wird demnächst im Labyrinth möglich sein. Kreisförmige, transparente und aufblasbare Bubble-Zelte sollen mitten im Maisfeld zu einem Schlaferlebnis der besonderen Art führen, Sternenhimmel inklusive. Das Labyrinth soll am 15. Juli eröffnet werden und bis einschließlich Halloween viele neugierige Besucher anlocken. „Ich habe viel Spaß daran, den Leuten etwas zu bieten und wollte auch den Hof hier ein wenig umstrukturieren. Für mich ist das hier eine gute Möglichkeit, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden“, sagt Christian Scheid, dessen Euphorie für sein Projekt nicht zu übersehen ist. Sein Vater Lothar Scheid, dessen Familie vor 52 Jahre auf den Hof ausgesiedelt ist, ergänzt: „Ohne Christians Einsatz und seinen starken Willen würde es nicht gehen. Er gibt den Ton an, arbeitet aber dann auch hart dafür, um seine Ideen umzusetzen.“ Und eins scheint sicher: Die Ideen gehen dem Steinweilerer so schnell bestimmt nicht aus.

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