Kreis Germersheim Stadiongaststätte steht zum Verkauf

Was mit dem Bellheimer Stadiongebäude an der Zeiskamer Straße geschehen soll, ist unklar. Die darin befindliche „Bellheimer Waldgeststätte“ ist seit Anfang September vergangenen Jahres geschlossen. Ein Fortbetrieb sei nicht geplant. Nachdem die Betreiberin und Hauseigentümerin zahlungsunfähig ist, das Insolvenzverfahren wurde am 1. März beim Amtsgericht Landau eröffnet, steht das Gebäude zum Verkauf. Das teilte auf Anfrage der Insolvenzverwalter Christoph Glatt, Mannheim, mit.

Er bezifferte die Höhe der Verbindlichkeiten mit einer mittleren sechsstelligen Summe. Etliche Lieferantenrechnungen stünden noch offen. Als Hauptgrund für die Insolvenz der Frau, die nun als Angestellte arbeite, nannte Glatt zu hohe Gebäudeunterhaltskosten. Anfangs habe der FC Phönix, der im Erdgeschoss der 2006 von der Gemeinde für 140.000 Euro verkauften Immobilie die Umkleiden nutzte, noch sämtliche Heizkosten getragen. Als der Verein die Räume nicht mehr benötigt und die Zahlungen eingestellt habe, seien die Kosten an der Eigentümerin hängengeblieben. Das sei zu viel geworden, denn die Kosten seien hoch: Das Haus sei schlecht isoliert und die alte Heizungsanlage hätte ausgetauscht werden müssen. Zudem gebe es seit langer Zeit einen Wasserschaden. Glatt hofft, dass der FC Phönix oder die Gemeinde das Gebäude kaufen. Die Eigentümerin habe auch investiert und die Terrasse neu gemacht, ergänzt der Insolvenzverwalter. „Auch nicht für einen Euro“, formuliert Phönix-Vorsitzender Tobias Höhl. Der Verein habe kein Interesse an dem Gebäude, das der Phönix einst in Geldnot an die Gemeinde verkauft hatte. Der Zustand des Gebäudes sei nicht gut. „Eigentlich müsste man es platt machen und neu bauen.“ Das habe auch einer von zwei Interessenten vorgehabt. Zu einem Vertragsabschluss sei es aber nicht gekommen. Der FC sei interessiert daran, dass es wieder eine Clubgaststätte gibt, denn dem Phönix fehle ein Heim zur Pflege des Vereinslebens. Derzeit müsse man auf Lokale im Dorf ausweichen oder sich privat bei Mitgliedern treffen. Geplant sei, das marode alte Holzzelt im Stadion abzureißen und durch eine Hütte zu ersetzen. Dazu sei man mit Gemeinde und Sponsoren im Gespräch. Dieses Jahr werde man es aber auf keinen Fall mehr schaffen, wenn, dann nächstes Jahr; zumal derzeit noch der Kiosk modernisiert werde. Eine Entscheidung sei bei der Gemeinde zwar noch nicht getroffen worden, tendenziell aber eher nein, antwortete Ortsbürgermeister Paul Gärtner auf die Frage, ob die Gemeinde das Gebäude kaufen möchte. „Wir waren froh, dass wir’s damals los waren“, fasst er den Tenor seiner Gesprächspartner zusammen. Die Bank, der das Gebäude gehöre, habe es der Gemeinde, welche Eigentümerin des Parkplatzes davor sei, zum Kauf angeboten – für einen Betrag, der deutlich über den 140.000 Euro liege, für die es einst verkauft worden sei. „Wenn ein Investor kommt, machen wir von unserem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch“, sagte Gärtner. Auch er vertritt die Auffassung, dass das Gebäude abgerissen werden müsste. Wobei er den Wasserschaden am Gebäude als nicht so gravierend betrachtet. Da könnte man was machen. Der Schaden bestehe nach seinen Informationen schon seit mehreren Jahren und rühre vom Druckwasser des nahen Bachs her. (gs)

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