Kreis Germersheim Straßenfasnacht närrischer Höhepunkt

Wohl den besten Tag des Fasnachtswochendes erwischten die Germersheimer Narren am Samstag. Bei nur wenigen Windböen, doch dichteren Wolken mit ein paar Lücken für die Sonne feierten mehrere Tausend maskierte Besucher Straßenfasnacht. Der närrische Lindwurm mit 65 Fußgruppen und geschmückten Wagen schlängelte sich durch die Stadtmitte. Die weitesten Anfahrten dürften Gruppen aus Scheibenhardt und Insheim gehabt haben. Ansonsten bereicherte viele Vereine und Fasnachtsgruppen aus der Umgebung den Germersheimer Fasnachtszug mit ihren detailreich ausgearbeiteten Motivwagen. Vor allem Wikinger haben es in diesem Jahr mit vier oder fünf Drachenbooten bis in die Festungsstadt geschafft. Man darf davon ausgehen, dass sie über den Spiegelbach am Sonntag Bellheim erobert haben. Mehrere Gruppen hatten den Venezianer Karneval und Barock als Motiv. Mexikanische Untote – die den dias de muertos feierten – liefen stilvoll am kostümierten Publikum vorbei. Nach knapp zwei Stunden passierte der letzte Wagen den Paradeplatz. Danach wurde an der Stadthalle weitergefeiert. Die Polizei musste einige Streitigkeiten schlichten, 40 Liter Alkoholika wurden weggeschüttet. Je mehr Wagen kommen, desto ausgelassener wird die Stimmung beim Publikum des Bellheimer Fasnachtszuges. Mit Liedern wie Disco Poco oder Cordula Grün steigt die Partylaune. Manch ein Bass ist so immens, da pocht regelrecht der Brustkorb. Ob das bei dem Alkoholkonsum so gut ist, bleibt fraglich. Viele Menschen scheinen den Umzug gar nicht wirklich zu verfolgen. Sie stehen abseits in Gruppen und trinken. Dass zu Fasching Alkohol mittlerweile dazu gehört, steht außer Frage. Aber nur zu einem Umzug zu gehen, um sich zu betrinken? Passend zum Wetter hatte die Hatzenbühler Fasenacht ein Wikingerschiff in stürmischer See. Bei dem Wind, der herrscht, muss man aufpassen, dass niemand über Bord geht. Sechs (echte) Polizeibeamte kommen am Rathaus vorbei. Sie laufen ruhig aber zügig. Plötzlich ein lauter Knall, einige drehen sich um. An Silvester wurden scheinbar nicht alle Böller verbraucht, müssen sie jetzt eben weg. Sonst geht es eher ruhig zu. Die Menschen feiern und tanzen, haben einfach Spaß. Je stärker der Wind wird, desto leerer wird es vorm Rathaus. Viele Menschen gehen, aber mit Sicherheit nur um rechtzeitig bei der anschließenden Party in der Festhalle zu sein. Blaulicht