Kommentar Unfallstatistik: Genauer hinschauen

Da irrt Mutter Sau und sollte mal genauer in der Verkehrsstatistik schauen: Auch tagsüber und im Sommer drohen ihren Frischlinge
Da irrt Mutter Sau und sollte mal genauer in der Verkehrsstatistik schauen: Auch tagsüber und im Sommer drohen ihren Frischlingen auf den Bienwald-Straßen tödliche Begegnungen.

Wer sich über Gefahrenstellen auf den Straßen in seiner Region wirklich informieren will, sollte sich den aktuellen Jahresbericht seines Polizeibezirks anschauen.

„Es ist ein Versuch“, sagt auch die Frau von „journalistic.org“, die die Nachricht über die angeblich gefährlichsten Straßen in Rheinland-Pfalz verbreitet hat. Und zwar ein Versuch, dem Autofahrer etwas an die Hand zu geben, damit sie wissen, wo sie etwas vorsichtiger fahren sollten. Was ihr aber auch wichtig ist: dass der Name ihres Auftraggebers, eine Versicherung, genannt wird.

Aber der Versuch mit der Nachricht war zum Scheitern verurteilt. Denn die reinen Zahlen der Unfallstatistik geben bei etwas näherem Hinsehen nicht genug her, um eine Straße als „gefährlich“ zu bewerten. Denn leicht verletzt ist jeder, der auch nur einen blauen Flecken hat und als schwer verletzt gelten alle, die länger als 24 Stunden, manchmal auch nur über Nacht im Krankenhaus sind: Bei sehr vielen Unfallopfern ist das zum Glück lediglich zur Beobachtung der Fall.

Wer sich also über Gefahrenstellen auf den Straßen in seiner Region informieren will, sollte sich den aktuellen Jahresbericht seines Polizeibezirks anschauen. Dort werden alle neuralgischen Stellen aufgelistet und im Detail analysiert. Aber die Wirklichkeit ist halt kompliziert und lässt sich oft nur schwer in Schlagzeilen pressen.

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