Kreis Germersheim Wahlkampf eröffnet

Eröffnete den AfD-Wahlkampf im Kreis Germersheim: Jörg Meuthen, Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat bei der Europawahl.
Eröffnete den AfD-Wahlkampf im Kreis Germersheim: Jörg Meuthen, Bundesvorsitzender und Spitzenkandidat bei der Europawahl.

«Jockgrim.»Draußen vor dem Bürgerhaus Jockgrim protestierten am Samstag einige Dutzend Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD. Drinnen spendeten rund 400 Menschen dem AfD-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Matthias Joa, dem Südpfälzer AfD-Bundestagsabgeordneten Heiko Wildberg, dem AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Uwe Junge, und dem Bundesvorsitzenden und Spitzenkandidaten der rechtspopulistischen Partei, Jörg Meuthen, teilweise tosenden Applaus.

„Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass die AfD keine demokratische Partei ist und Flagge gegen rechts zeigen. Wir haben keinen Platz für Hetze und Rassismus“, sagte Peter Scholz von „Kandel gegen rechts“. Vertreter der Grünen, der SPD, der satirischen „Die Partei“ und der Gewerkschaften waren vor Ort. Die „Omas gegen rechts“ sangen Lieder gegen den Hass. Drinnen, unter einer überdimensionalen Deutschland-Fahne, machte die AfD Wahlkampf mit dem Slogan „Unser Land, unsere Heimat – Du mein Deutschland“. Joa nannte die Besucher – etliche mussten stehen, alle Plätze waren besetzt – Multiplikatoren für die Botschaft der Partei im Landkreis Germersheim, Rheinland-Pfalz und ganz Europa. Die AfD sei die „letzte Hoffnung für die nächsten Generationen“, fügte er hinzu. Wildberg betonte, er wolle die Altersarmut bekämpfen und in die innere Sicherheit investieren. Die Bundeswehr sei in einem maroden Zustand. „Die würde aktuell ja nicht einmal einen Krieg gegen Luxemburg gewinnen“, sagte er unter johlendem Applaus. Wildberg bezeichnete sich als promovierten Rechtspopulisten und Klimarassist sei er wohl auch. Er polemisierte gegen die „Mainstream-Presse und die Alt-Parteien“ und dankte Kanzlerin Merkel. „Ohne ihr Politversagen gäbe es uns nicht.“ Seine Partei bezeichnete er als „letzte Bastion zur Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung“. Junge sprach von „Eliten, die den Respekt vor der Volksmeinung“ verloren hätten. „Vaterlandslose Gesellen“ würde man durch Wahlen aus dem Parlament jagen. Er forderte einen „patriotischen Marsch auf Brüssel“ und eine „Front eines Europas der Vaterländer“. Kriminalitätsstatistiken in Deutschland zweifelte er an und erwähnte in seiner Rede auch den Mordfall Mia in Kandel. Konkret griff er auch Wörths Bürgermeister Dennis Nitsche an. Junge sprach von „Nitsche, der eine linksradikale Antifa-Mischpoke begrüßt“. Auf der Bühne stellten sich zudem rund 30 AfD-Kandidaten für den Kreistag und für Ratsgremien in Germersheim, Hagenbach, Kandel und Rülzheim vor. Den Auftakt zum Europawahlkampf läutete ferner Spitzenkandidat Meuthen ein, der ein Europa der Freiheit für die Bürger forderte.

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