Kreis Germersheim Windräder für Zeiskam nun doch vorstellbar

Wird der geplante Windpark Lustadt/Freisbach (wir berichteten) noch um die Ortsgemeinde Zeiskam zum Windpark Lustadt/Freisbach/Zeiskam erweitert? Das ist derzeit noch unklar. Klar ist aber: Zeiskam hat grundsätzlich Interesse daran. Der Ortsgemeinderat sprach sich mehrheitlich mit 9:4 Stimmen bei drei Enthaltungen für das Projekt aus.

Lustadt

und Freisbach haben sich bereits 2017 für einen gemeinsamen Windpark ausgesprochen: „frühzeitig und eindeutig“ – wie Lustadts Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) im Zeiskamer Rat betonte. Entsprechende Verträge mit der Firma Juwi seien bereits abgeschlossen worden (wir berichteten). Laut Hardardt fließen je Windrad über einen Zeitraum von 20 Jahren 180.000 Euro an die Kommune, pro Jahr also 9000 Euro. Ursprünglich seien vier Windräder, zwei in Lustadt und zwei in Freisbach, geplant gewesen. Die aktuelle Planung sehe nun drei Windräder in Lustadt und eine Anlage auf Freisbacher Gemarkung vor. Zeiskam mit zwei weiteren Anlagen ins Verfahren einzubinden, erachtet Hardardt als sinnvoll: „Ich würde mich freuen, wenn wir ein gemeinsames Projekt machen könnten.“ Ob vier oder sechs Windräder – „das wird im Großen und Ganzen keine allzu große Rolle spielen.“ Hardardt betonte: „Mir sind Windräder lieber als Atomkraftwerke.“ Zudem sei es eine der wenigen Möglichkeiten einer Kommune, Einnahmen zu erzielen und so defizitäre Haushalte wie in Lustadt zu verbessern. Der für den Windpark Lustadt/Freisbach zuständige Projektleiter betonte, dass die Firma Juwi Hardardts Idee zur Erweiterung des Windparks aufgegriffen habe. Die möglichen beiden Anlagen, die auf Zeiskams nördlicher Gemarkung entstehen könnten, hätten Nabenhöhen von bis zu 161 Metern und Gesamthöhen bis zu 240 Metern. Die Leistung je Anlage bezifferte er auf „bis zu fünf Megawatt“. Der vorgeschriebene Abstand von 1100 Metern zu Siedlungen werde eingehalten: Während er zur Wohnbebauung in Freisbach 1170 Meter und zu Lustadt 1400 Meter betrage, liege er in Zeiskam sogar bei 2050 Metern. Eine Ausnahme: Zu einem Aussiedlerhof betrage der Abstand 1150 Meter. Aber: Zu Aussiedlerhöfen müsse laut Gesetz ein Mindestabstand von 500 Metern eingehalten werden. Laut Juwi könnten mit den sechs Anlagen und einer Gesamtleistung von 28,8 Megawatt 13.600 Haushalte mit Strom versorgt werden. Ablehnend äußerte sich Wilfried Günther (CDU), weil Zeiskam seiner Meinung nach „keine eigenen Grundstücke“ habe. Zudem habe im Juni 2012 der damals amtierende Ortsbürgermeister Peter Herzog (WGA) erklärt, dass es in der Gemarkung „künftig nun doch keine Windkraftanlagen geben“ werde. „Die Grundstückseigentümer haben nicht mitgezogen“, betonte er damals.

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