Kreis Germersheim Zu viel Ausweichverkehr in enger Straße

Viele Ortskundige nutzen die Obermühlstraße als Ausweichstrecke für die gesperrte Hauptstraße.
Viele Ortskundige nutzen die Obermühlstraße als Ausweichstrecke für die gesperrte Hauptstraße.

«Bellheim.» Die Baustelle in Bellheims Hauptstraße zwischen Karl-Silbernagel-Straße und Ortsausgang in Richtung Knittelsheim sorgt weiter für Ärger – aktuell bei Anwohnern der Obermühlstraße. Diese werde von vielen, auch Nichtbellheimern, als Umleitungsstrecke genutzt. Die Verwaltung will Abhilfe schaffen, bittet aber auch mit Verweis auf die angespannte Verkehrslage im Dorf um Verständnis und Geduld. Rund um die Uhr ströme der Verkehr durch die enge Straße, die teilweise keine Gehwege habe, klagt Anwohner Thomas Göttl. Und das manchmal auch noch viel zu schnell – das vorgeschriebene Tempo 30 werde oft überschritten. Ruhe gebe es nur, wenn die Polizei kontrolliere, was immer wieder geschehe, aber nicht rund um die Uhr möglich sei. Dabei gebe es für den überörtlichen Verkehr eine ausgeschilderte Umleitungsstrecke, die aber manchen wohl zu weiträumig sei. Erschwerend hinzu komme, dass ein Kanaldeckel kaputt sei, in seiner Fassung wackle und scheppere, wenn ein Auto darüber fahre. Viele Anwohner hätten ihre Schlafzimmer an der Straße zugewandten Seite, klagt Göttl. Er hat die Unterschriften von über 70 Anwohnern der Straße gesammelt, die so bestätigen, dass zu schnell gefahren werde, es wegen der Gehwegsituation gefährlich ist und mehr Nicht-Anwohner als Anwohner durchfahren. Versuche, den Kanaldeckel zu befestigen, sind laut Göttl gescheitert. An einer darauf gestellten Warnbake quetsche sich der Durchgangsverkehr vorbei. Für Transporter wird es da ganz schön eng. Das wird auf einem von Göttl mit dem Handy gedrehten kleinen Video deutlich, das er der Redaktion geschickt hat. Sein Vorschlag: eine Schranke installieren. Die Hoffnung der Anwohner ruhe nun auf Aussagen der Baufirma, dass in zwei, drei Wochen die Hausanschlüsse an der Kreuzung Haupt-/Obermühlstraße erneuert werden und danach „ihre“ Straße erst einmal gesperrt sei. Göttl und Verwaltung verweisen auf Aussagen der Baufirma, wonach diese schneller vorangekommen sei, als ursprünglich geplant. Dass die Obermühlstraße „als Schlupfloch“ genutzt wird, sei der Verwaltung bekannt, teilte diese auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Man sei deshalb auch mit der Polizei in Kontakt, die kontrolliere. Der Kanaldeckel soll repariert werden. Eine Sperrung indes sei schwierig, weil dann auch die Anwohner der Obermühlstraße nicht durchkämen. Dass sich der Ausweichverkehr wegen der Bauarbeiten durch die Seitenstraßen einen Weg suche, sei sehr zum Ärger der betroffenen Anwohner leider auch schon bei den vorherigen Sperrungen der beiden anderen Hauptstraßenabschnitte geschehen. Wie wiederholt berichtet, werden in Bellheims Ortsdurchfahrt Hausanschlüsse und Versorgungsleitungen erneuert, wozu die Straße aufgerissen werden muss. Das letzte Teilstück soll voraussichtlich am Jahresende fertig sein. Dann soll die Fahrbahndecke wie im mittleren, abgeschlossenen Bauabschnitt zwischen Rülzheimer- und Karl-Silbernagel-Straße wieder provisorisch verschlossen sein. Wenn wie vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Aussicht gestellt, der forcierte Bau der Südumgehung zwischen Rülzheimer Straße und Ortsausgang in Richtung Knittelsheim fertig ist, soll die Hauptstraße erneut gesperrt werden, um die Fahrbahn neu zu asphaltieren und die Gehwege neu anzulegen. In dem Zeitraum soll dann der besagte Abschnitt der Südumgehung als Umleitungsstrecke dienen. Der Penny-Markt am Ortsausgang in Richtung Knittelsheim wies vor einigen Tagen in einem Schreiben darauf hin, dass er der schlechten Erreichbarkeit und Gerüchten zum trotz nach aktuellem Stand nicht schließen werde.

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