Kreis Kaiserslautern Die Wahl zwischen Ja und Nein

Eine der spannendsten Wahlen wird es wohl nicht, zu der die Bürger der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd am Sonntag aufgerufen sind. Als einziger Kandidat für den Posten des Bürgermeisters stellt sich Amtsinhaber Uwe Unnold (FWG). Interessant bleibt lediglich, wie viele Nein-Stimmen er bekommt und wie hoch die Wahlbeteiligung sein wird.

Seit zwei Wahlperioden ist Uwe Unnold im Amt. Als er im Jahr 1999 ins Rennen gegen den amtierenden Bürgermeister Dirk Leibfried (SPD) und Herausforderer Reinhold Mannweiler (CDU) ging, hatte kaum einer dem auf der politischen Bühne noch recht unbekannten 33-Jährigen große Chancen eingeräumt. Doch der Lindener schaffte es gegen Leibfried in die Stichwahl und stand nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen am 27. Juni 1999 schließlich mit 127 Stimmen Vorsprung als Wahlsieger da. 2007 verteidigte Unnold dann seinen Posten souverän. Gegen drei Mitbewerber – Reinhold Meister (SPD), Volker Braun (CDU) und Barbara Jörg (FDP) – setzte er sich im ersten Wahlgang mit 58,31 Prozent der Stimmen durch. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 58,46 Prozent. Nun strebt der 49-Jährige, der seit 2009 auch als Ortsbürgermeister die Geschicke von Linden leitet, ein drittes Mal den Posten an. Bis 21. Januar 2016 geht seine jetzige Amtszeit noch. Da 2019 die Fusion der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd mit der VG Landstuhl ansteht, wird diese Amtszeit nur drei Jahre betragen. Dann stehen Neuwahlen in der fusionierten VG an. Für den Rest seiner Amtszeit, also noch fünf Jahre, hätte er auf alle Fälle den Posten des hauptamtlichen Bürgermeisters inne. Ob sich Unnold 2019 zur Wahl stellen wird – aller Voraussicht nach zumindest gegen den Landstuhler Bürgermeister Peter Degenhardt (CDU) –, wisse er noch nicht. „Viel hängt von den Gesprächen mit Peter Degenhardt ab“, sagt er auf Nachfrage – fügt aber an: „Ich bin noch nicht fertig als Bürgermeister, habe noch Ideen ...“ Auf alle Fälle will er dafür kämpfen, dass die VG Kaiserslautern-Süd als Fusionspartner nicht zu kurz kommt und auf Augenhöhe mit Landstuhl sein wird. Bei der jetzigen Bürgermeisterwahl hat Unnold keinen Gegenkandidaten zu fürchten. Die CDU hatte schon Anfang des Jahres angekündigt, dass sie niemanden aufstellen werde; erstens sei es „nicht fair“, einen Kandidaten zu fördern, der im Falle einer Wahl nur drei Jahre lang im Amt bleiben kann, und zweitens könne der amtierende Bürgermeister die Verbandsgemeinde vor allem in den Fusionsgesprächen am besten vertreten. Erstes Argument führt auch die SPD ins Feld; sie hatte sich einen späteren Wahltermin gewünscht, um vorher noch Einfluss auf das Gesetz und damit auf die Amtszeit des Bürgermeisters nehmen zu können. Nun bleibt Unnold nichts anderes, als wenigstens auf eine hohe Wahlbeteiligung zu hoffen, damit er einen möglichst starken Rückhalt in der Bevölkerung vorweisen kann. 8713 Wahlberechtigte dürfen am Sonntag darüber abstimmen, ob er im Amt bleibt. Doch auch wenn die Bürger kein Kreuzchen bei einem anderen Kandidaten machen können, hat er das Amt noch nicht automatisch in der Tasche: Sie können ihm immerhin die Zustimmung verweigern und Nein wählen; er braucht mehr als 50 Prozent Ja-Stimmen, um weiterregieren zu können. Eine Wahlbeteiligung von über 58 Prozent wie bei der letzten Bürgermeisterwahl bleibt diesmal wohl eher illusorisch. Allerdings liegt die Zahl der Briefwähler – die bundesweit bei allen Wahlen steigende Tendenz aufweist – bereits erstaunlich hoch: 1375 Wähler haben diese Möglichkeit bereits genutzt. 2007 waren es – trotz etwas höherer Wahlberechtigtenzahl – nur 1029 Briefwähler, informiert Manuela Barkanowitz von der VG-Verwaltung; das entsprach 19,94 Prozent der Wähler. Ob die Zahl der Briefwähler ein Hinweis auf das große Interesse an der Bürgermeisterwahl ist oder ob sich viele nur den Muttertag für einen Ausflug oder sonstige Aktivitäten freihalten wollen, wird sich am Sonntag nach 18 Uhr zeigen, wenn alle Stimmen ausgezählt sind. (gzi)

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