Kreis Kaiserslautern Hoffen auf Zuwachs

Das drohende Aus der Realschule plus in Wallhalben könnte auch Auswirkungen auf die Realschule plus in Queidersbach haben. Allerdings keine negativen, sondern positive. Uwe Unnold (FWG), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd, und Schulleiter Konrad Hoffmann hoffen, dass aus dem Wallhalbener Einzugsgebiet Fünftklässler nach Queidersbach kommen. Die Frage der Schülerbeförderung ist bereits geklärt.

Wie berichtet, sieht die Schulbehörde in Neustadt für die Realschule plus in Wallhalben keinen Bedarf mehr, was sich an der geringen Schülerzahl von 107 zeige. Sicher ist jedoch, dass alle Schüler, die die Schule in Wallhalben zurzeit besuchen, dort auch noch ihren Abschluss machen können. Die nächste Realschule plus im Kreis Südwestpfalz befindet sich in Rodalben. Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) erwartet, dass der Kreistag – der Kreis ist der Schulträger – am kommenden Montag der Aufhebung der Realschule plus zustimmen wird. Kinder aus Wallhalben oder Obern-heim-Kirchenarnbach wären jedoch schneller in Queidersbach als in Rodalben. Das weiß natürlich auch der dortige Schulleiter Konrad Hoffmann. Er hatte schnell reagiert und für Mittwoch zu einem Informationsabend für Eltern eingeladen. Mit Erfolg: 14 Personen waren da, acht brachten sogar ihre Kinder mit. Diese wurden von Schulelternsprecher Uwe Ruof durch das Gebäude geführt. „Die Resonanz war durchweg positiv. Vier Elternteile haben auch direkt erklärt, dass sie ihr Kind im Februar anmelden möchten“, berichtet Hoffmann. Ihm ist es wichtig, den Menschen aufzuzeigen, dass es in Queidersbach eine Ausweichmöglichkeit für die Kinder aus dem Wallhalbener Einzugsgebiet gibt. Eins der größten Hindernisse in diesem Fall ist laut Hoffmann und Unnold bereits geklärt: die Beförderung der Schüler. Unnold rief bei der Kreisbeigeordneten Gudrun Heß-Schmidt (CDU) an, diese wiederum kontaktierte Landrat Duppré . Ergebnis: Eine Buslinie soll zum kommenden Schuljahr eingerichtet werden. „Somit ist die Verkehrsanbindung gesichert, was ja in der Vergangenheit ein Problem in Queidersbach war“, freut sich der Schulleiter. Wie diese Buslinie nun genau aussehen werde, hänge auch davon ab, von woher Anmeldungen kommen. 186 Kinder und Jugendliche besuchen derzeit die Realschule plus. Unnold und Hoffmann führten vor kurzem ein Gespräch mit Schulrat Günter Grube, der alle gefährdeten Schulen kontaktierte. Die magische Grenze liegt bei 180. „Momentan ist das für Queidersbach kein Thema. Man hat uns signalisiert, dass man aufgrund der Fusionsplanungen abwarten möchte“, erzählt Unnold. So sei nach einem Zusammenschluss der Verbandsgemeinde Kaiserslautern-Süd mit der VG Landstuhl auch eine Variante denkbar, bei der die Schule in Queidersbach ein Standort der Integrierten Gesamtschule Am Nanstein Landstuhl wird, berichtet der Bürgermeister: „Gerade auch, weil der Bedarf in Landstuhl steigt.“ Hoffmann möchte es soweit jedoch nicht kommen lassen: „Ich persönlich gehe davon aus, wenn wir eine stabile Schülerschaft aufzeigen, werden wir auch in der neuen Verbandsgemeinde Bestand haben.“ Ziel sei es, die Schule mit dem pädagogischen Angebot zu überzeugen. Da geht es dem Schulleiter insbesondere um die individuelle Förderung. So läuft bereits ein computergestütztes Diagnoseverfahren, mit dessen Hilfe Stärken und Schwächen im Fach Deutsch erkannt werden. „Aufgrund der positiven Rückmeldungen wollen wir das im nächsten Jahr auch auf Englisch und Mathematik ausweiten“, berichtet der Schulleiter. Im Kollegium sei man sich einig, dass eine Profilschärfung auch dazu führe, den Schulstandort zu stärken. Sehr zufrieden ist Hoffmann mit der Ganztagsschule in offener Form, für die es zu Jahresbeginn grünes Licht gab (wir berichteten mehrfach). Mehr als 40 Kinder nutzen die Angebote, die von Montag bis Freitag laufen. Die starten zunächst mit einer Hausaufgabenbetreuung und werden anschließend mit verschiedenen Arbeitsgemeinschaften fortgesetzt. Das Angebot erstreckt sich hier vom Sport und künstlerisch-musischen Bereich über IT-Kurse bis zu speziellen Förderprogrammen für Neunt- und Zehntklässler, die ihre Abschlussnote verbessern wollen oder den Sprung aufs Gymnasium anstreben. „Der Nachmittag wird gut angenommen“, freut sich Hoffmann – und hofft, dass man auch weiterhin ein Nachmittagsangebot für die Schüler haben wird: „Auch die Eltern sind froh, dass die Schüler Hausaufgaben unter Aufsicht machen können.“ Derzeit laufen auch immer wieder Schnupperstunden für Viertklässler. Zuletzt waren welche aus Bann und Queidersbach zu Gast in der Realschule plus. „Das ist für uns Öffentlichkeitsarbeit“, sagt der Schulleiter. Diese, das weiß Hoffmann natürlich nur zu gut, ist wichtig, um das Rennen gegenüber anderen Schulen zu machen. (ssl)

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