Kreis Kaiserslautern Mehr Sicherheit am Nadelöhr

Bislang gibt es in Sambach nur Andreaskreuze. Die Bahn plant nun eine Signalanlage mit neun Lichtzeichen und eine Aufweitung der
Bislang gibt es in Sambach nur Andreaskreuze. Die Bahn plant nun eine Signalanlage mit neun Lichtzeichen und eine Aufweitung der Straße an dieser engen Stelle, beides kommt allerdings nicht vor 2020.

Der unbeschrankte Bahnübergang im Otterbacher Ortsteil Sambach soll in absehbarer Zeit endlich sicherer werden, teilt die Bahn mit und kündigt für 2020 den Bau einer Signalanlage an der Zufahrt zum Sportplatz an. Damit wird eine alte Forderung der Gemeinde erfüllt, denn an dieser Stelle gab es in der Vergangenheit – wie auch am Bahnübergang Schafmühle in Katzweiler – Unfälle, die bislang glücklicherweise immer glimpflich ausgingen.

„Es ist schon lange unser Bestreben, den Bahnübergang an diesem Nadelöhr sicherer zu machen“, sagt Ortsbürgermeister Herbert Matz. Er freut sich, dass nun eine endgültige Lösung für den neuralgischen Punkt in Sicht ist. „Leider erst 2020“, bedauert Matz, räumt aber zugleich ein, dass auch die Gemeinde die Zeit für die vorbereitenden Arbeiten benötigt. „Wir müssen Land erwerben, den Straßenbau regeln und Geld in den Gemeindeetat für 2020/21 einstellen.“ Aufgrund der Unfälle – beispielsweise erfasste 2014 eine Regionalbahn trotz Vollbremsung ein Auto, dessen Fahrer den herannahenden Zug übersehen hatte – gilt am Bahnübergang am Sportplatz für die Züge auf der Lautertalstrecke ein Tempolimit. Zudem gibt es eine Warnung durch Pfeifsignale. Um die Sicherheit künftig grundlegend zu verbessern, plant die Bahn eine vom zuständigen Stellwerk fernüberwachte Signalanlage mit neun Lichtzeichen – und eine akustische Warnung für Fußgänger, wie das Unternehmen auf RHEINPFALZ-Anfrage berichtet. Die Straße werde auf der Seite des Sportplatzes aufgeweitet, damit Autos den Bahnübergang zügig räumen können. „Die bislang vorhandenen Stellplätze für den Sportplatz müssen an dieser Stelle entfallen, können nach Mitteilung der Gemeinde aber an nahegelegener Stelle in Richtung Abfallsammelplatz neu entstehen.“ Der erste Sambacher Bahnübergang am Ortseingang von Otterbach kommend soll ebenfalls sicherer gestaltet werden. Die Gemeinde hat diesen Übergang, bei dem die Einsicht auf die Bahnstrecke schwierig ist, bereits vor Monaten durch Findlinge für den Verkehr gesperrt. „Wir hätten diesen Übergang eigentlich gerne ganz geschlossen“, sagt Ortsbürgermeister Matz. „Doch er ist wichtig für die Verbindung des straßenbegleitenden Radwegs von Otterberg ins Lautertal.“ Auch künftig bleibt der Übergang für den motorisierten Verkehr gesperrt und steht nur Fußgängern und Radfahrern offen. Damit es hier nicht zu Unfällen kommt, soll am Übergang eine 1,5 Meter breite Umlaufsperre errichtet werden, die Radler dazu zwingt, beim Queren der Schienen abzusteigen, so die Bahn. Wie das Unternehmen auf Anfrage weiter mitteilte, soll das Planrechtsverfahren für die beiden Maßnahmen im Winter 2018/19 beginnen. Zuständige Planfeststellungsbehörde sei das Eisenbahn-Bundesamt, das über die Art des Verfahrens zu befinden habe. „Im Falle der Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens erhalten alle Betroffenen die Gelegenheit, Einwände schriftlich vorzubringen. Der weitere Ablauf bis zum konkreten Baubeginn richtet sich nach der Dauer des Planrechtsverfahrens.“ Mit dem Baubeginn sei jedoch nicht vor 2020 zu rechnen, so die Bahn. Die Bauarbeiten selbst sollen drei bis vier Monate dauern. Wieso die Bahn gerade jetzt – nachdem jahrelang im Lautertal trotz Kritik an den fehlenden Sicherheitsmaßnahmen nichts geschah – die Bahnübergänge besser ausstattet, erklärt das Unternehmen folgendermaßen: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fordere regelmäßig zu überprüfen, ob Bahnübergänge noch benötigt werden. „Erwartet wird die stetige Reduzierung der Anzahl von Bahnübergängen.“ Wo diese nicht beseitigt werden könnten, müssten sie überplant und sicherer gestaltet werden.

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