Kreis Kaiserslautern Trump und Petry aufs Korn genommen

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Jede Menge derbe Späße, schonungslose Kommentare und ordentlich Klamauk: Die Lambsborner Narren feierten am Samstag bis nach Mitternacht ihre Kappensitzung im Dorfgemeinschaftshaus. Die Veranstaltung unter dem Motto „Heut gibt’s kein Walzer und kein Schieber – der FCL im Disco-Fieber“ mit Sitzungspräsident Thomas Bleyer war mit 200 Gästen ausverkauft.

Während anderswo flotte Garden tanzen, gab es hier mehr Musik und vor allem viele wohlformulierte Redebeiträge. Kurzer Schockmoment: Bei der Seilspring-Vorführung der „Guggug-Jumpers“ verletzte sich eine der Akteurinnen am Bein und musste von der Bühne getragen werden. Die Nummer wurde abgebrochen. Star des Abends war zweifellos Peter Bleyer. Mit seiner Darbietung als „anthropologischer Anatomieprofessor“ brachte er den Saal zum Toben. Unter dem Motto „Der Körper des Deutschen oder Pfusch am Bau“ sezierte er den „klassischen Bechhofer“. Der kam irgendwie nicht gut weg mit „Schublade“ (Kiefer), „Mordsknause“ (Kopf), „Quadratlatschen“ und besonders der „verkehrsberuhigten“ Genitalzone. Das Publikum kreischte vor Lachen. Bleyer gab zudem den Stimmenimitator und ließ in gemütlicher Viererrunde unter anderem Peter „Dreibein“ Maffay und Edmund „Wetten, dass ich nichts kann“ Stoiber miteinander einen heben. Kurz vor Schluss mimte Bleyer mit Caroline Agne noch „Zwei Tratschtanten“, die sich gegenseitig und der Männerwelt nichts schenkten. Da gab es „Sex wie im Märchen − Es war einmal“, „Alzheimer-Bulimie“ und dumme Gänse im Himmel. Übrigens: Wie nennt man es, wenn eine Frau ihren Mann aus dem Fenster wirft? Schöner wohnen. „Nix Gutes“ zu vermelden hatte Hubert Jung in seinem dichterischen Jahresrückblick. Neben AfD-Aufschwung, Dopingskandal und Brexit feuerte Jung eine gnadenlose Breitseite gegen den neuen US-Präsidenten Donald Trump ab. Angesichts „der Troika aus Trump, Putin und Erdogan“ bleibt Jung nur eines: „Kämpfen für eine bessere Welt“. Und was die Engländer angeht: „Nostradamus hat für 2016 vorhergesagt: Eine Insel wird untergehen.“ Für Frauke Petry hatte Jung einen Kleidungstipp: „Eine Burka-Totalvermummung mit Komplettschallschutz.“ Etwas ruhiger ließen es Iris Pfeifer und Anja Knapp angehen, die als „Stadt- und Landfrau“ darüber sinnierten, wie sinnlos es doch sei, das Wohnen im schönen Lambsborn für Wohnen in der Stadt aufzugeben. Geradezu zahm kam Fahrschüler und Neuling Marius Knapp daher. Er zählte seine Erfahrungen mit Schule, Berufsschule und Fahrschule auf. Heraus kam die klassische Karriere eines kleinen Schulrevoluzzers, der in der Fahrschule feststellt: Die Theorie seines Lehrers ist mit der Fahrpraxis seiner Eltern irgendwie unvereinbar. Zwar mussten die „Guggug-Jumpers“ ihren Auftritt abbrechen, doch die „Line Dancers“ und besonders die „Klassische Herren-Tanzgruppe“ brachten den Saal zum Kochen. Da rockten die Damen zu „Rock around the Clock“, „Lollipop“ und „Let’s Twist again“ durch die 50er bis 80er Jahre. Die Herren wiederum tanzten im überdrehten Disco-Outfit mit Schnurrbärten und Afro-Haarschnitt zu „Stayin’ Alive“ und „Go West“. Sitzungspräsident Bleyer stellte sie gleich doppelt vor: Denn bei der ersten Kappensitzung am 4. Februar hatte er das vergessen. Für Stimmung sorgten auch die „Disco-Jäger“, die etliche „angepasste Liedstücke“ zum Besten gaben. Da rief dann auch mal der Kuckuck aus dem Saal statt aus dem Wald. Auch die Gruppe „Airport Four“, die mit ihren fünf Musikern seit 25 Jahren bei der Kappensitzung aufspielt, war mit von der Partie. |sach

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