Kreis Kusel „90 Minuten hellwach sein“

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KROTTELBACH. Die Punktausbeute – „ausbaufähig“, umschreibt es Alex von Blohn treffend. In der Tat: Das Team der SG Krottelbach-Frohnhofen-Langenbach ist vom selbstauferlegten Soll zurzeit ein schönes Stück entfernt. Coach von Blohn aber sieht dies nicht tragisch: „Wir haben unser System umgestellt, das braucht noch Zeit.“ Eine neuerliche Bewährungsprobe für die neu strukturierte Formation steht am heutigen Samstagnachmittag an: Zu Gast in Krottelbach ist der SV Rammelsbach (Anstoß 16 Uhr).

Nach dem „Desaster der letzten Saison“ stehen die Zeichen bei der SG „KroFroLa“ auf wieder auf Anfang. „Ich wollte eigentlich immer schon mal als Trainer bei meinem Club tätig sein“, sagt Alex von Blohn, schon als Spieler absolute Leit- und Identifikationsfigur der Mannschaft. Und Carsten John, der im Sommer als Trainer angeheuert hat, dem war’s nur allzu recht, von Blohn als starken Partner auf der Kommandobrücke einzubinden. „Wir funken auf einer Wellenlänge“, spricht der Ur-Krottelbacher von guten Voraussetzungen, die Herausforderung als Trainer-Tandem zu meistern. Die Vorgabe ist klar: Die Mannschaft soll in sichere Fahrwasser steuern. Liga-Verbleib sei natürlich Ziel Nummer eins. „Aber wir wollen, auch wenn es momentan bei unserem Tabellenstand unrealistisch klingt, durchaus in die erste Tabellenhälfte“, formuliert von Blohn eine ehrgeizige Zielvorgabe. Aber das ist alles andere als abwegig: „Die Klasse ist ziemlich ausgeglichen. Und mit Ausnahme des Spiels in Reichenbach war es nie so, dass wir nicht hätten mithalten können.“ Beim VfB II setzte es ein 1:4. Unglücklich hingegen die Niederlage vor einer Woche im Derby. Da ließ sich die SG bei Aufsteiger SV Herschweiler-Pettersheim in der Nachspielzeit noch einen einschenken. „Saudummer Fehler; eine Fehlerkette; hätte nicht passieren dürfen“, sagt der Spielertrainer, dessen Kollege John heute passen muss. Gemeinsam mit John hat er als erstes das Spielsystem umgekrempelt, wie er sagte. „So was funktioniert nicht von heute auf morgen“, warnt von Blohn, dass man keine Wunder erwarten solle. Doch wenn auch noch manches hakt: Gegen Rammelsbach erwartet von Blohn auch keine perfekte Vorstellung. Aber er erwartet, dass die Mannschaft „90 Minuten hellwach und konzentriert“ zur Sache geht. „Wir müssen sehen, dass wir die Stürmer in den Griff kriegen.“ Das gilt vor allem für Marvin Höbel. Wichtig sei, dass der nicht wie gewohnt gefüttert wird. „Die Rammelsbacher haben einige, die den tödlichen Pass spielen können. Das müssen wir verhindern, müssen die Räume eng machen, keinen Platz lassen für gefährliche Zuspiele in die Spitze.“ Höbel hat jüngst beim 4:2-Coup über die „Föbos“ mal nicht getroffen – „aber alle vier Tore vorbereitet“, wie sein Trainer betont. Bastian Gras hat zwei Tore beigesteuert, ist mit nun sieben Toren Höbel (zehn) auf den Fersen. „Aber das ist doch nicht wichtig, wer trifft“, sagt Gras, der sich in dieser Hinsicht selbstkritisch gibt: „Was ich schon hab liegen lassen, unglaublich.“ Und achtmal traf der Trainer den Pfosten. Seit zwei Partien geht es wieder aufwärts beim SVR. „Da sieht man: Wenn wir komplett sind, läuft’s auch“, erinnert Gras daran, dass das Zwischentief vor allem mit personellen Engpässen verbunden war. Zurzeit stehen magere 17 Punkte aus zehn Begegnungen zu Buche. Das bedeutet einen Abstand von sieben beziehungsweise acht Zählern auf das Führungstrio. Aber die Saison ist noch lang. Wenn allerdings die Rammelsbacher noch mal richtig angreifen wollen, „dann dürfen wir uns keine Ausrutscher mehr erlauben“, sagt der Coach. Gras sieht sein Team vor fünf vorentscheidenden Partien. In zwei Wochen geht’s nach Lauterecken, in den anderen Spielen warten Gegner, die im Keller sitzen. „Ob wir uns gegen Mannschaften von unten allerdings leichter tun, ist die große Frage“, ergänzt Gras. Heute Nachmittag sind alle 15 aus dem Kader der Ersten einsatzbereit. Abgesagt hat der SVR das Spiel der Reserve – was die Gastgeber nicht gerade freut. „Die haben jetzt drei Wochen kein Spiel“, sagt von Blohn. |cha

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