Kreis Kusel Ersehnter Sieg fällt deutlich aus

BEDESBACH/JETTENBACH. In jüngster Zeit waren die beiden im Gleichschritt von einer Niederlage in die nächste geschlittert. Jetzt hat die Serie wenigstens bei einem der Landkreis-Bezirksligisten ein Ende gefunden: Die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg hat mit ihrem ersten Erfolgserlebnis seit dem Winterende Selbstvertrauen für die morgige Heimaufgabe gegen die TSG Kaiserslautern getankt (Anpfiff 15 Uhr). Zeitgleich gastiert der TuS Bedesbach-Patersbach auf dem Erbsenberg beim VfR Kaiserslautern.

Der alte Mann und das Tor: Leicht modifiziert ließe sich der Hemingway-Titel umdichten und ein Geschichtchen darüber verfassen, was Jochen Schepanski doch für die Jettenbacher wert ist. Wo das Tor steht, das weiß Schepanski seit er geradeaus laufen kann: Ein herrliches altes Foto im Jettenbacher Sportheim zeigt Knirps Jochen mit Spielgerät auf dem Platz. Dreieinhalb Jahrzehnte nach der Aufnahme hat Schepanski mächtig Anteil daran, dass die erste Mannschaft seines Heimatvereins in der Bezirksliga bleibt– denn danach sieht es nun aus. Dabei hatte Schepanski nach einem Kreuzband-Anriss schon gemutmaßt, in dieser Saison gar nicht mehr spielen zu können. Jetzt aber ist er wieder da und hat beim 5:1-Erfolg beim Tabellenvorletzten in Großsteinhausen gleich doppelt getroffen, sein Konto auf sieben Tore aufgestockt. Einen Doppelpack hat in der für die SG so wichtigen Partie auch Michael Emrich bejubeln dürfen; er ist in dieser Saison mit nun 15 Buden die – wie nicht anders gewohnt – gefährlichste Jettenbacher Waffe. „Man sieht, die Offensivabteilung funktioniert“, sagt Trainer Frank Geib. „Es war wichtig, dass wir mal wieder gewonnen haben, dass das Resultat auch so deutlich ausgefallen ist.“ Jetzt gelte es nachzulegen, vielleicht schon gegen die TSG. „Da was holen, in Niederkirchen gewinnen, gegen Hinterweidenthal punkten: alles machbar“, zeigt sich Geib optimistisch. Was ihn vor allem freut: „In der Mannschaft stimmt es. Das ist wirklich eine echte Mannschaft. “ Bernd Ludwig hat immer mal wieder vorgewarnt. Es werde – so hat der Coach des TuS Bedesbach-Patersbach vor allem in Zeiten, da der Aufsteiger im Herbst so fleißig Punkte gesammelt hat, nimmermüde prophezeit – wohl eine Phase kommen, in der eine Niederlagen-Serie am Team des Aufsteigers nagen könnte. Ludwigs Prognose hat sich mittlerweile bewahrheitet. Wobei: Dass die Mannschaft von der Pleiten-Serie erschüttert wird, davon kann keinerlei Rede sein. Trainer Ludwig nimmt’s mit der stoischen Gelassenheit des Routiniers, der schon so ziemlich alles erlebt hat – nur nicht, „dass drei Trikots in der Kabine hängen bleiben“. Damit meint der Trainer: Er ist kein Freund davon, über fehlende Spieler, verletzungs- und anderweitig bedingte Ausfälle zu jammern. Das tut Ludwig grundsätzlich nie. Weil er es als Unding gegenüber jenen empfindet, die anstelle des verletzten Stammpersonals auflaufen. Dabei könnte Ludwig zurzeit ja so trefflich jammern. So fehlt beispielsweise Felix Becker seit Wochen; einer, der die Qualität besitzt, ein Spiel wie das gegen den FC Fehrbach noch mal rumzureißen. Bei der 0:3-Niederlage – die sich vom Resultat her dramatischer anhört, als sie wirklich war – hat der Coach wenigstens schon mal wieder eine merkliche Leistungssteigerung seiner Elf gegenüber den Partien zuvor feststellen können. Vielleicht klappt’s ja schon morgen am Erbsenberg mit dem Vorhaben, nach sechs punktlosen Partien das Ruder wieder herumzureißen. Es hätte aber vor allem Charme, zum danach anstehenden letzten Heimspiel gegen den TV/SC Hauenstein II am kommenden Wochenende noch mal vor heimischen Anhang eine starke und von Erfolg gekrönte Vorstellung zu präsentieren. Und falls nicht? Auch kein Drama. (cha)

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