Kusel Junge Hoffnungen und alte Recken: Was das Schalander-Team im Juli plant

Starten die Juli-Konzerte: The Baboon Show (2. Juli).
Starten die Juli-Konzerte: The Baboon Show (2. Juli).

So voll, wie in diesem Juli, ist der Programmkalender des Kuseler Musikclubs Schalander selten. Da wird ordentlich aufgefahren im Musiksommer, und zwar mit viel Rang und Namen aus der Punkrock- und Alternativ-Szene.

Neben der schwedischen Baboon Show gehen unter anderem auch die „Ska“tanisten von Mephiskapheles ins Rennen und die Punk-Veteranen von The Exploited.

Es geht los an diesem Samstag, 2. Juli, mit der Combo Baboon Show aus Schweden. Die vier Skandinavier gehören zu den nicht mehr ganz so geheimen Geheimtipps in der Rock- und Punk-Szene. Zwischen markanter Polit- und Gesellschaftskritik und einem puristischen Punk-Sound haben sie sich seit der Gründung 2003 einen Ruf erspielt. Und so gehen Sängerin Cecilia Boström, Bassistin Frida Ståhl, Drummer Niclas Svensson und Gitarrist Håkan Sörle auf volle Fahrt durch den Punk-Vibe in der Kuseler Tuchfabrik (Fritz Wunderlich Str. 53A) und lassen die Saarbrücker Hardcore-Band Steakknife rund um den auch lange Jahre in Kaiserslautern aktiven Lee Hollis im Vorprogramm von der Leine. Los geht es um 19.30 Uhr.

Am Sonntag, 3. Juli, wird jedoch wieder das Kinett gestürmt. Und zwar mit einer weiteren Szenen-Legende, diesmal jedoch aus dem Ska-Punk-Universum. Die satanischen „Ska-tanisten“ von Mephiskapheles aus New York erweisen den Kuselern die Ehre und prügeln teuflisch gute Mucke durch das ehemalige Kino. Empfehlung der Veranstalter: „Tanzschuhe erforderlich.“ Um 20 Uhr soll es losgehen.

Spielen am 5. Juli: The Shivas.
Spielen am 5. Juli: The Shivas.

Am Dienstag, 5. Juli, gibt es eine „Portland-Party“ im Kinett. Besser gesagt: Ein Double Feature aus einer der Alternative-Music-Metropolen der USA, Portland, im Staat Oregon. Und es vermischt sich Garage-Rock mit Psychdelia, Punk und ordentlich Attitüde auf der Kinett-Bühne, dank der beidem Ami-Bands The Shivas und Abronia.

Am 6. Juli im Kinett: The Exploited.
Am 6. Juli im Kinett: The Exploited.

Als besonderer Gast wird die Band Love’n’Joy aus der Ukraine als Drittes im Bunde spielen – womöglich aber nicht in der Reihenfolge. Also vorbeikommen und am besten alle drei Bands mitnehmen, ab 20 Uhr.

Der Mittwoch, 6. Juli, steht ganz im Zeichen des Schotten-Punk-Rocks! Also nicht wirklich, aber sozusagen. Denn The Exploited – zu Deutsch: Die Ausgebeuteten – ist eine schottische Punk-Band, die zu den Veteranen des Genres zählt. Seit 1980 hauen die Jungs um Frontmann Wattie Buchan auf die Pauke und schleudern in ihren Texten immer noch diese schöne „Fuck Off!“-Botschaft raus an die Faschisten und Rassisten dieser Welt. So auch sicherlich am Mittwoch, ab 20 Uhr im Kinett, ganz nach dem Motto: „Punk’s not dead!“

Noch lange nicht beerdigt ist auch der Krautrock, wie die Leipziger Band Flying Moon in Space am Donnerstag, 7. Juli, ab 20 Uhr im Kinett beweisen wird. Wobei sich ihr Stil eher HiTech-Kraut-Math Rock nennt. Also scheinbar auch etwas für die Gehirnzellen. 2015 gegründet aus Mitgliedern der Leipziger Bands Dolphins, Lovely Heroin, Creams und Hologram Hug, hat die Band noch einen weiten Weg bis zum Jubiläum. Und den füllen sie mit Gigs wie dem im Kinett.

Gäste aus Australien

Am Dienstag, 12. Juli, wird es dann anders ,,krautig“: Die Garage Rock-Band Vintage Crop (zu deutsch in etwa: Qualitätsernte) aus Melbourne/Australien beehrt das kleine Kino. Die Musiker mischen den Sound ihrer Heimat unter gutes altes Rock-Geschepper.

Der Freitag, 15. Juli, gehört einer kanadischen Pop-Punk-Band mit dem unaussprechlichen Namen Chixdiggit. Die Musiker kommen aus Calgary, und der Name ist eine Verkürzung von „Chicks Dig It“ (in etwa: Mädels mögen es). Sie werden unterstützt von einer Punkrock-Queen namens Suzi Moon.

Am Samstag, 16. Juli, holt die italienische Indie-Punk-Band Leatherette aus Bologna die Saxophone aus dem Instrumenten -Koffer und haut die feinsten Krach a la ,,Bella Italia'' um die Ohren.

Danach gibt es zu Recht eine mehrtägige Verschnaufpause, bis am Freitag, 22. Juli, die nächste Kult-Meute auf der Matte steht – aber nicht im Kinett sondern erneut in den Innenhof der Tuchfabrik und zwar schon ab 19 Uhr. Die Hamburger Punk-Band Slime hat über Jahrzehnte das Genre befeuert und gepflegt. Nach einer kurzen Live-Auszeit haben die Musiker seit einem Jahr einen neuen Leadsänger – im wahrsten Sinne – von der Straße aufgegabelt: Tex Brasket heißt er und spielte in diesem Frühling schon mal solo im Kinett. Nun geht es in voller Besetzung in die Tuchfabrik, open air, mit den Support-Bands Demented are Go und Drinking Squad.

Zu Gast am 22. Juli: Slime.
Zu Gast am 22. Juli: Slime.

Am Samstag, 23. Juli, feiern vier Metalbands ein gemeinsames „Loud as Fuck“-Festival in der Tuchfabrik. Und zwar die Musikanten von Deserted Fear, Souldevourer, Endlevel und Aeonblack. Die Band-Biografien am besten selbst googeln, da gibt es einiges zu lesen. Die Trommelfellschmerzen gibt's in jedem Fall live inklusive.

Das große Finale im Juli wird aber wieder ganz traditionell im Kinett zelebriert, am Sonntag, 24. Juli, ab 19 Uhr, mit der durchaus experimentell ausgerichteten Indie-Formation aus Glasgow The Kundalini Genie. Da warten schöne Indie Summer Vibes mit psychedelischer Rock-Einlage auf die Kinett-Gäste. Dürfte ziemlich gut warm rocken, bis man sich im August wiedersieht. „KundalinI“ ist übrigens Sanskrit und meint eine besondere Kraft im Menschen, die geweckt werden kann. Vielleicht ja auch durch Musik.

Kommen aus Glasgow am 24. Juli nach Kusel: The Kundalini Genie.
Kommen aus Glasgow am 24. Juli nach Kusel: The Kundalini Genie.
x