Kreis Kusel Nur ein Sieg hilft gegen Verschwörungstheorien

BEDESBACH/JETTENBACH. Es hätte ein kleines Fußballfest werden können. Stattdessen gerät die hochinteressante Partie zu einem Eiertanz: Der TuS Bedesbach-Patersbach reist am Sonntag (16 Uhr) zum FV Ramstein und könnte den Kontrahenten noch ein Stück näher an den Abgrund stoßen. Haarig, schwebt doch Ramstein in akuter Abstiegsgefahr – und es gibt in beiden Lagern keinen, der die Olympia in der A-Klasse sehen will. Dort will auch die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg nicht hin, die am Sonntag (15 Uhr) bei den VB Zweibrücken gastiert.

Die Begegnung am Ramsteiner Hocht hätte zu genau diesem Zeitpunkt wohl keiner gebraucht. Beide Trainer treffen auf ihre zukünftigen Teams – und hoffen inständig auf ein Wiedersehen mit ihren derzeitigen nach der Winterpause, und dies bitte unter Pflichtspiel-Bedingungen. Ein echtes Dilemma für die Bedesbacher, die endlich die 40-Punkte-Marke knacken möchten. Andererseits: Jeder Bedesbacher wünscht sich, dass die sportlichen Duelle mit der Olympia in der kommenden Saison eine Neuauflage erfahren. Das birgt nun eine Gefahr: Sollten die Ramsteiner am Sonntag auch noch so verdient siegen – irgendeiner aus den Reihen der ebenfalls gefährdeten Bezirksliga-Klubs würde mit Verschwörungstheorien aufwarten. Andreas Leyser ist sich der prekären Situation nur allzu bewusst. „Wir wünschen unserem Trainer Bernd Ludwig von ganzem Herzen, dass er in der neuen Saison mit seiner neuen Mannschaft zu einem ,Heimspiel’ zu uns nach Bedesbach kommen muss“, sagt der Vereins-Chef des TuS. Es bedarf keiner blühenden Fantasie, um sich den Empfang auszumalen: Eine komplette Anhänger-Schar in Blau-Schwarz heißt den Gäste-Trainer mit herzlichem Applaus willkommen. Leyser stellt allerdings auch klar, dass durchaus eigennützige Motive mit im Spiel sind, wenn er den Ramsteinern den Verbleib in der Bezirksliga wünscht: „Wir haben ja nicht viele Derbys“, verweist der Vorstandschef vom Glan auf die Attraktivität des Ramsteiner Gastspiels. Und doch betont Leyser: Geschenkt wird gar nichts. Sportsgeist und Ehrgeiz verbieten es seinen Worten nach, die Handbremse anzuziehen. Zumal die Elf ja zuletzt erfolglos blieb, aber zumindest aufsteigende Tendenz zeigt. „Unser Auftritt in Göllheim war grottenschlecht“, spricht Leyser Klartext. Gegen den Spitzenreiter aus Bundenthal sei nichts drin gewesen, weil die Gäste die klar bessere Mannschaft gestellt hätten. „Man hatte das Gefühl, dass die sogar noch eine Schippe drauflegen könnten“, blickt Leyser zurück. Vergangene Woche beim Tabellenzweiten in Zweibrücken habe sich das Team noch mal merklich gesteigert, auch wenn es nichts Zählbares hat ernten können. Weiterhin höchst lausig sieht die Bilanz der SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg im Jahr 2016 aus. Bei sechs Niederlagen in Serie hat die Mannschaft 29 Gegentreffer kassiert – fast fünf im Schnitt. Am vergangenen Samstag hat die Elf um Spielertrainer Frank Geib vier Treffer erzielt. Nicht mal das reichte jedoch zu einem Punkt. Das 4:7 war wenigstens für die Zuschauer unterhaltsam, vor allem für die, die dem VfB Reichenbach zugetan sind. Die Situation sei prekär, sagt Geib, aber keineswegs hoffnungslos. Hoffnungen ruhen auf den noch anstehenden Auseinandersetzungen mit den beiden Kellerkindern Großsteinhausen und Niederkirchen. Sechs Punkte aus diesen Spielen – das könnte sogar reichen. Am Sonntag geht’s zum Tabellenzweiten. Ein Erfolg bei den Vereinigten Bewegungsspielern wäre schon fast eine Sensation. Die Trendwende ist dort eher nicht zu erwarten. (cha)

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