Kreis Südliche Weinstraße Abwasserkanal: Gemeinde muss doch noch bezahlen

PLEISWEILER-OBERHOFEN. Vergraben, aber nicht vergessen – dass auch die Redensart „Aus den Augen, aus dem Sinn“ nicht immer zutrifft, muss jetzt die Gemeinde Pleisweiler-Oberhofen erfahren, die für einen Abwasserkanal im Außenbereich eine Rechnung der Verbandsgemeinde-Werke über 21.700 Euro zahlen muss.

Hintergrund: Das Wasser aus dem 5,6 Hektar großen Außengebiet „Herrenwingert“ (Weinberge und Wirtschaftswege) wird derzeit über zwei Mischwasserkanäle in der Weinstraße in Pleisweiler und der Hauptstraße in Oberhofen abgeleitet. Beide Mischwasserkanäle verfügen über jeweils ein Regenüberlaufbecken, in die bei schweren Regenfällen das überschüssige Mischwasser in den Hirtenbach als Vorfluter abgeleitet wird. Ortsbürgermeister Roland Gruschinski (Wählergruppe Gruschinski) gab dem Gemeinderat am Dienstagabend bekannt, dass diese Verfahrensweise nicht mehr mit den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen konform gehe. Bei jeder Umbaumaßnahme müsse – soweit wie möglich – ein Trennsystem gebaut werden. Im Zuge der Erneuerung der Weinstraße in den Jahren 2002 und 2003 hatten die Verbandsgemeinde-Werke im Vorgriff auf ein zukünftiges Trennsystem für beide Sandfänge einen Regenwasserkanal im Kreuzungsbereich der Weinstraße/Hauptstraße Oberhofen gebaut, um einen späteren Aufbruch zu vermeiden. Die Kosten für diese Baumaßnahme hätten damals knapp 21.700 Euro betragen. Da die Ortsgemeinde die Baumaßnahmen nicht durchführen wollte, wurde die Rechnung damals von den Werken bezahlt. In der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern gebe es zu diesem Vorgang heute keine Unterlagen mehr, berichtete der Ortsbürgermeister. Bis heute liege dieser Kanal blind und solle nun im Zuge der Kanalisationsmaßnahmen im Ortsteil Oberhofen an den Regenwasserkanal angeschlossen werden. So entstehe die Verpflichtung, den Rechnungsbetrag aus dem Jahre 2004 zu begleichen, informierte Gruschinski. Bei einer Enthaltung stimmte der Rat zu. |som

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