Kreis Südliche Weinstraße BI Klingbachtal: Für ortsnahe Umgehung

Nicht unkommentiert stehen lassen wollen die Gegner der geplanten Umgehung von Klingenmünster die Äußerungen der beiden Ortsbürgermeisterkandidaten des Landeckdorfes bei der Podiumsdiskussion, zu der die Bürgerbewegung „Initiative Zukunft Minschder“ vor einigen Tagen eingeladen hatte. Beide Kandidaten sprachen sich dabei für die bestehende Planung einer ortsfernen Umgehung aus.

Bei dem Forum der Initiative stellten sich die beiden Ortsbürgermeisterkandidaten Erwin Grimm (Amtsinhaber, FWG) und Wolfgang Keule (SPD) dem Publikum. „Es erstaunt uns doch sehr, immer wieder zu lesen, wie verwundert Grimm über die enorm hohe Anzahl der Einwendungen zum Planfeststellungsverfahren der Bundesfernstraße B 48 ist“, reagieren die Umgehungsgegner von der Bürgerinitiative Klingbachtal gegen die Umgehung. Diese sehen zwar durchaus die Notwendigkeit einer Entlastung der Bürger von Klingenmünster vom Durchgangs- und Schwerverkehr. Aber diese Entlastung sollte mittels einer ortsnahen Umgehung herbeigeführt werden, plädiert die BI-Vorsitzende Patricia Weber. Die derzeitige Planung sieht vor, weit weg vom Dorf, mitten durch die Weinberge, eine Schneise zu schlagen. In direkter Fortsetzung der Umgehung von Pleisweiler-Oberhofen. Die Straßenbaubehörde Landesbetrieb Mobilität schätzt die Kosten derzeit auf 20 Millionen Euro. „Wir finden es sehr verwunderlich, dass Grimm immer noch nicht erkannt hat, dass die vielen Einwendungen gegen die Trasse sehr wohl berechtigt sind“, schreibt Umgehungsgegnerin Weber und führt eine Reihe Gegenargumente an: Das Projekt sei existenzbedrohend für Weinbau und Tourismus, es zerstöre das Landschaftsbild und die Erholungsqualität. Die jetzt geplante Trasse wirke nicht verkehrsberuhigend, sondern Fern- und Transitverkehr anziehend – somit folge der Verlust der Lebensqualität entlang der gesamten B48 und der L 508/L 509. Von der Umgehung betroffen seien ja nicht nur Klingenmünster, sondern auch Wernersberg, Waldrohrbach, Waldhambach, Gleiszellen-Gleishorbach, Pleisweiler-Oberhofen, Bad Bergzabern, Oberotterbach und Schweigen-Rechtenbach. Des Weiteren käme auf Göcklingen, Heuchelheim-Klingen, Eschbach, Ilbesheim und LD-Wollmesheim eine stärkere Verkehrsbelastung zu. In der Ortsumgehung von Klingenmünster sehen die Umgehungsgegner einen weiteren Mosaikstein zur Verwirklichung eines internationalen Transitrouten-Netzes abseits der Autobahnen. Schließlich weißt die BI gegen die ortsferne Umgehung darauf hin, dass ihre Argumente auf einem Gutachten von „Regio Consult“ beruhten. Fazit: „Nachweislich ist die aktuelle Planung der ,ortsfernen Umgehung B 48’ für alle Bewohner der oben genannten Gemeinden ein enormer Einschnitt in ihre jetzige Wohn- und Lebensqualität“, so die Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen die ortsferne Umgehung. (rww)

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