Kreis Südliche Weinstraße „Blockiere Vereinsgründung nicht“

Die Gründung eines Kultur- oder Fördervereins in Bad Bergzabern sei ungenügend vorbereitet, meint Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer (SPD). Er reagiert damit auf die in der vergangenen Woche abermals verschobene Gründung eines Fördervereins für Kunst und Kultur in der Kurstadt. Bei der Versammlung war Bohrer heftig kritisiert worden (RHEINPFALZ vom 11. Juni).

Der Berichterstattung der RHEINPFALZ zufolge, sei in der Gründungsversammlung der Eindruck erweckt worden, „ich würde als Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Vorsitzender des Tourismusvereins eine Vereinsgründung blockieren“, so Bohrer im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Das empfinde er als äußerst befremdlich: „Da ich in dieser Versammlung nicht anwesend sein konnte und im Vorfeld auch nicht von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig in die beabsichtigte Vereinsgründung eingebunden war.“ Den Versammlungstermin habe er nur beiläufig erfahren. Bohrer: „Ich könnte daraus folgern, dass meine Teilnahme von Stadtbürgermeister Ludwig gar nicht gewünscht war.“ Sofern eine Verflechtung des Tourismusvereins mit dem neuen Kulturverein beabsichtigt sei, „wäre es guter Stil gewesen, Gespräche mit mir als erstem Vorsitzenden des Tourismusvereins zu führen“, meint Bohrer. Ein Satzungsentwurf sowie der Vereinszweck seien ihm bis heute nicht bekannt. Wesentliche Fragen seien unbeantwortet, sagt Bohrer. Handelt es sich um einen neu zu gründenden Kulturverein oder um einen Förderverein für Kultur? Welche Aufgaben soll der neue Verein wahrnehmen und in welcher Form könnte der Tourismusverein Unterstützung leisten? Will der neu zu gründende Verein selbst als Träger von Kulturveranstaltungen auftreten oder die Kulturszene in Bad Bergzabern unterstützen? Bohrer betont, dass er sich nach dem Tod von Lilo Salten und der Insolvenz der Salten Theater Promotion maßgeblich dafür eingesetzt habe, dass die geplanten Veranstaltungen im Haus des Gastes mit Unterstützung des Tourismusbüros, in Person von Bettina Bade, noch stattfinden können. Das Büro für Tourismus leiste der Stadt in einer schwierigen Situation Hilfestellung. „Es kann also auch nicht die Rede davon sein, dass Frau Bade untersagt wurde, in ihrer Dienstzeit für die Kulturarbeit in der Stadt unterstützend tätig zu werden“, betont Bohrer. Auch habe er nichts dagegen, wenn sich Bade im Verein engagiere. Er verweist auf ein Schreiben vom 30. Mai an Stadtchef Ludwig (CDU), in dem er es begrüßt, wenn sich Frau Bade als Angestellte des Tourismusvereins in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagiere. Für alle weiteren Aktivitäten des Tourismusvereins müsse erst die Gründung des Fördervereins für Kultur abgewartet werden. „Zudem hat Stadtbürgermeister Ludwig von den Gremien der Stadt den Auftrag, eine neue Veranstaltungsagentur für das Kulturangebot im Haus des Gastes und in der Stadt zu finden“, gibt Bohrer zu bedenken. Er werde in den kommenden Tagen einen Gesprächstermin mit Stadtbürgermeister Ludwig vereinbaren, kündigt Bohrer an. Anschließend müsse eine Bedarfsanalyse mit der Beteiligung der interessierten Kulturschaffenden erstellt werden. Dabei müsse herausgearbeitet werden, inwieweit das Büro für Tourismus gegebenenfalls Hilfestellung leisten könne. (jpa)

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