Kreis Südliche Weinstraße Die Schwachen in den Blick genommen

91-88269126.jpg

„Stark sein für die, die schwach sind.“ Dazu rief Pfarrer Bernd Höckelsberger beim 48. Fröhlichen Kunterbunt auf dem Schlossplatz in Bad Bergzabern am Wochenende auf. „Runden Sie beim Bezahlen großzügig auf“, appellierte er an die zahlreich erschienene FKB-Gemeinde. Der Erlös des Festes fließt in Projekte in Togo, Indien und Brasilien.

Er sei als junger Mediziner in Togo, in Ghana und im Albert-Schweitzer-Hospital gewesen und wisse, wie sehr die Hilfe aus Europa dort geschätzt werde, erzählte Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU), als er das Fest am Freitag eröffnete. Gern gesehener Gast war die Bergzabernerin Beate Kästle Silva, die seit 30 Jahren in Brasilien lebt und dort Kinder- und Jugendprojekte mit aufgebaut hat und betreut. 400 Kinder und Jugendliche leben in der Einrichtung Comviva, die sich um Straßenkinder kümmert. Die politische Situation in ihrer Wahlheimat sei angespannt, die finanziellen Mittel seien immer stärker eingeschränkt worden. Umso mehr sei Comviva auf die FBK-Spenden angewiesen. Hans Erich Klein, Mitbegründer des FKB im Jahr 1969, konnte eine erfreuliche Bilanz vorlegen: 61.536 Euro gingen seit dem 47. FKB in die Partnerländer. Die Markthalle in Hanyigba Douga (Togo) und das Waisenhaus der Tiny Tots Children in Berkheda bei Bhopal (Indien) waren die großen Projekte. Der brasilianische Anteil muss vorwiegend zur Deckung von Personalkosten verwendet werden. Daneben gibt es kleine Projekte wie der Bau einer Wasserleitung oder die Anschaffung eines Solarkühlschranks. 2017 wird der Bau einer Realschule in Kidjabou (Togo) mit etwa 14.000 Euro unterstützt. Der Besuch auf dem Festplatz war wegen der extremen Temperaturen über die drei Tage schwankend. Lediglich Die Dicken Kinder sorgten am Freitagabend für ein volles Haus. Grund zur Unzufriedenheit hatten die Organisatoren trotzdem nicht, zumal am Erlebnistag Deutsche Weinstraße mancher auswärtige Radwanderer das Festgelände ansteuerte. Die beiden Big Bands des Alfred-Grosser-Schulzentrums, die Theo Kleinmann Band und der Alleinunterhalter Denver Franz sorgten für Stimmung. Erstmals Gast auf der FKB-Bühne war der Chor Come together, der von Peter Kusenbach und Clemens Schmitt spontan gegründet wurde und Flüchtlinge vieler Nationalitäten mit einheimischen Sängern zusammenbringt. Eine ganz andere, aber nicht weniger emotional berührende Gesangsgruppe bildete eine Schar von Kita-Kindern der Stadt. Britta Schöneich und Ulrike Brunck (Gitarre) hatten mit ihnen Mitmachlieder einstudiert. „Hier steht der FKB-Nachwuchs bereit“, lobte Hans Erich Klein. Seit fünf Jahren ist der Flohmarkt fester Bestandteil des FKB. Hier kommen diejenigen zum Zug, die schon nach dem Besonderen suchen, aber auch solche Menschen, die auf die kleinen Preise für die Dinge des alltäglichen Lebens angewiesen sind. Der erste Preis für den Ballonwettbewerb ging an Patrick Heinz, dessen Ballon im vergangenen Jahr fast 200 Kilometer bis ins südliche Baden-Württemberg flog. Den Tombola-Hauptgewinn, eine Berlin-Reise, zog Helga Bechtold aus Karlsruhe. Der Dank von Hans Erich Klein galt allen Helfern – besonders einer siebenköpfigen Flüchtlingsgruppe, durch deren Einsatz der Zeitplan vorzeitig erfüllt werden konnte. |ardt

x