Kreis Südliche Weinstraße FWG fordert weiter Ludwigs Rücktritt

In der jüngsten Stadtratssitzung in Bad Bergzabern forderten mehrere Ratsmitglieder den Rücktritt von Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig (CDU). Ein Grund waren die Umstände der Vertragsverlängerung mit der Organisatorin des Gartenmarkts „Petite Fleur“. Zu unserem Bericht vom 16. Dezember gab es zwei Leserbriefe (Ausgabe vom 21. Dezember), zu denen zwei Ratsmitglieder Stellung nahmen.

„Ich weiß nicht, ob die beiden Herren bei der Sitzung anwesend waren, aber wenn dies so gewesen ist, sind beide nicht der Sitzung gefolgt“, schreibt Hermann Augspurger (FWG). Es gehe nicht um 474 Euro Mehrausgaben bei „Petite Fleur“. „Hätte Herr Plag-Cordier richtig zugehört, hätte er erfahren, dass die Stadt knapp 6000 Euro für den Gartenmarkt ausgibt. Zusätzlich hat der Bürgermeister gegen den Stadtratsbeschluss die Pacht um 41 Prozent gesenkt“, so Augspurger weiter. Man könne das als versteckte Wirtschaftsförderung ansehen. Eigentlich gebe das der hochdefizitäre Haushalt der Stadt nicht her, meint Augspurger. „Nein, es geht darum, dass der Bürgermeister zum wiederholten Male gegen einen Beschluss des Stadtrates gehandelt hat. Er hat sogar auf Nachfrage von mir nicht die Wahrheit gesagt“, betont Augspurger. „Alle Fraktionen finden den Gartenmarkt gut. Es geht aber nicht an, dass der Bürgermeister sich über die Beschlüsse des Rates hinwegsetzt und nach Gutsherrenart macht, was er will, und dann nicht einmal dazu steht“, kritisiert Augspurger. Es sei ja nicht das erste Mal gewesen, dass Ludwig so agiert habe. „Dies ist der einzige Grund, warum wir den Rücktritt gefordert haben und auch noch fordern“, so Augspurger. „Wir wurden von den Bürgern gewählt, um uns um das Wohl der Stadt zu kümmern. Dazu gehört auch, die Stadtspitze zu kontrollieren und notfalls einzugreifen.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Geiger geht davon aus, dass die Leserbriefschreiber nicht in der Stadtratssitzung anwesend waren und die Briefe „auf Zuruf“ verfasst wurden. Er schließt sich der Argumentation Augspurgers an. Es sei nicht um die Veranstaltung „Petit Fleur“ als solche gegangen, sondern allein um die Tatsache, dass der Stadtbürgermeister einen Ratsbeschluss vom Januar nicht umgesetzt habe. „Dies wurde von mir im Stadtrat mehrfach klargestellt.“ Gravierender wiege die Tatsache, dass Ludwig dem Rat, nach zweimaligem Nachfragen, die Unwahrheit gesagt habe. „Dieses Verhalten führte zu der Rücktrittsforderung und die Ankündigung einer Dienstaufsichtsbeschwerde“, so Geiger. Das Verhalten Ludwigs sei nicht zu tolerieren. Eine ehrliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit seie anders aus. Beide weisen die Leserbrief-Unterstellung von Eitelkeit und verletztem Stolz deutlich zurück.

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