Kreis Südliche Weinstraße „Herxis“ Heim wird fertig

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Normalerweise dümpeln die jährlichen Besucherzahlen in Heimatmuseen irgendwo bei einigen Hundert – wenn’s gut läuft. In Herxheim ist das anders: 5000 waren es im vergangenen Jahr. Darunter seien erfreulicherweise auch viele Schulklassen, die den Sensationsfund „Herxi“, das komplett erhaltene Skelett aus der Jungsteinzeit, sehen wollen. Doch nicht nur das Leben in prähistorischen Zeiten lockt die Besucher an. Besonders erfolgreich seien auch Sonderausstellungen, die sich mit dem Thema Heimat befassen, erzählt Ortsbürgermeister Franz-Ludwig Trauth (CDU) im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Auf gut 2000 der 5000 Besucher schätzt er die Zahl, die solche Ausstellungen besuchen, darunter besonders viele Einheimische, so Trauth. Gleichwohl ist bei den Besucherzahlen im Bereich Tourismus in Herxheim immer noch Luft nach oben. Das wissen auch Trauth und sein Gemeinderat. Und es soll gehandelt werden. So läuft zurzeit mit dem Umbau des Haupthauses des ehemaligen bäuerlichen Gehöfts nicht nur der letzte Bauabschnitt des Museumshofes, sondern die Herxheimer wollen mehr aus den jungsteinzeitlichen Funden machen: Das Langhaus, mit dem sich die Gemeinde auf der Landesgartenschau in Landau präsentierte, soll wieder aufgebaut werden: am Kreisel am westlichen Ortseingang aus Richtung Rohrbach und Insheim kommend. Ungefähr dort wurde auch „Herxi“ gefunden. Dazu wurden viele weitere Knochenfunde gemacht, die aus einer menschlichen Ansiedlung stammen, die dort von rund 5300 bis 4950 v. Chr. existiert hat. „Wir warten nur noch auf das Okay vom Landesbetrieb Mobilität“, sagt Trauth. Die Materialen seien nach dem Abbau auf dem Landesgartenschaugelände da und gut gelagert. Der Wiederaufbau soll größtenteils in ehrenamtlicher Arbeit bewerkstelligt werden. Die Gemeinde rechnet mit Kosten von rund 15.000 Euro. Eine ganz andere Größenordnung stellt dagegen der letzte Bauabschnitt des Museumshofes dar. Das bis vor Kurzem noch teilweise privat genutzte Vorderhaus sollte ursprünglich für 500.000 Euro umgebaut werden. Doch mittlerweile liegt die Kostenschätzung bei 750.000 Euro. Die Steigerung habe sich im Wesentlich durch die Rekonstruierung der alten Bauweise ergeben. Teilweise waren Wände im Fachwerkhaus irgendwann einmal mit herkömmlichem Maurerwerk aufgefüllt worden. Die Gemeinde habe sich aber dazu entschieden, wieder Fachwerk einzubauen, so Trauth. Von den 750.000 Euro Kosten gibt es bereits sicher einen Zuschuss über 250.000 Euro aus dem Investitionsstock des Landes. Wegen der Kostensteigerung von 500.000 auf 750.000 wurde ein weiterer Zuschussantrag über 118.500 Euro gestellt, so Trauth. Das Haupthaus soll nach seiner Eröffnung im September über ein richtiges Foyer verfügen, Ausstellungsräume und Vortragsräume (im Dachgeschoss) beherbergen. (rww) Info —Die Eröffnung für das umgestaltete Haupthaus ist für den 17. und 18. September geplant. —Die Ausstellung mit „Herxi“ und vielen anderen Exponaten aus der Jungsteinzeit in der Museumsscheune und die kulturgeschichtlichen Sonderausstellungen sind vom Umbau nicht betroffen und nach wie frei zugänglich. —Öffnungszeiten: donnerstags und freitags 14 bis 19 Uhr; samstags und sonntags 11 bis 18 Uhr; dienstags und mittwochs nach Vereinbarung. —Eintrittspreise: 2,50 für einen Erwachsenen, 1,50 Euro ermäßigt, 5 Euro Familienkarte. Schulklassen: 1 Euro pro Schüler, Gruppentarif 2 Euro pro Erwachsener. —Kontakt: Untere Hauptstraße 153, Telefon 07276 502477 oder 0170 7940527, E-Mail: gramsch@museum-herxheim.de.

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