Kreis Südliche Weinstraße Im Rennen um den besten Riesling

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Die Fachzeitschrift „Vinum“ kürt regelmäßig den „Riesling-Champion“. Wer es in diesem Jahr wird, wollte der Chefredakteur der Zeitschrift noch nicht verraten. Nur so viel: Es gibt gleich zwei Sieger, die im September gekürt werden.

„Der Riesling-Champion 2016 im Wettbewerb der Fachzeitschrift Vinum ist ein namhafter Pfälzer aus den nördlichen Regionen.“ Nur so viel wollte Rudolf Knoll, Chefredakteur für Deutschland und Österreich sowie Urgestein der Redaktion, nach dem zweitägigen Wettbewerb um den besten deutschen Riesling gegenüber der RHEINPFALZ verraten. Das Geheimnis um die Preisträger wird am 3. September im Rahmen einer Gala zur Ehrung der Toperzeuger aus der Pfalz, dem Rheingau, der Nahe und der Mosel endgültig gelüftet. Dann unter dem Motto „Die Nacht des deutschen Rieslings“ in Mainz. Am Nachmittag dieses Tages ist bei einer großen Weinprobe für Liebhaber, Genießer und Experten des guten Weins die Gelegenheit gegeben, die deutschen Rieslinge zu verkosten. Jetzt stand aber erst einmal die finale Verköstigung an. Zwei Tage lang war das Landhotel Hauer in Pleisweiler-Oberhofen zum zweiten Mal die Hauptstadt des „Königs der deutschen Weine“. 15 Juroren aus dem gesamten Bundesgebiet – darunter Sommeliers, Weinhändler und Gastronomen – bewerteten die zahlreichen Weine. Die Zielsetzung des Wettbewerbs ist nach den Worten des Vinum-Chefredakteurs Knoll die aktuelle objektive Dokumentation der sensorischen Qualität deutscher Rieslinge. Sie soll zur Förderung der Qualität beitragen. Für den Wettbewerb Riesling–Champion 2016 wurden 1450 Anstellungen aus zwölf der 13 deutschen Weinanbaugebiete bewertet. Nur Riesling-Weine aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut waren diesmal nicht dabei. Nach den Vorproben hatten von den knapp 1500 Weinen 330 die Finalrunde erreicht. Alle deutschen Riesling-Erzeuger haben die Möglichkeit, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die Weine werden in verschiedenen Kategorien bewertet. Knoll dazu: „Der Riesling-Champion soll die Anstrengungen der deutschen Weinwirtschaft zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen im nationalen und internationalen Weinmarkt unterstützen, das Ergebnis gleichzeitig Ratgeber für Weinkonsumenten sein.“ Eingereicht werden können bei diesem Wettbewerb alle noch längere Zeit, zumindest in verkäuflichen Mengen, vorrätigen Jahrgänge. Riesling-Champion 2016 kann ein Winzer werden, der mit mindestens vier Weinen – nur einer davon darf edelsüß sein – die beste betriebliche Durchschnittsnote erreicht. In folgenden Kategorien werden Auszeichnungen vergeben: Die besten trockenen , halbtrockenen, feinherben, fruchtigen Weine, die besten Riesling-Auslesen, die besten edelsüßen Weine, die besten Kabinett (trocken bis fruchtig) sowie die besten „Kinder des Rieslings“ wie Scheurebe oder Rieslaner. Dass sich diesmal gleich zwei Betriebe Riesling-Champion nennen dürfen, ist für Rudolf Knoll ein Beweis für eine denkbar knappe Entscheidung. Kein Wunder, denn auch in diesem Jahr fehlte kaum jemand von der Riesling-Elite. Redaktionsintern wurde also gründlich vorsortiert. 800 Weine gingen in der Kategorie Riesling trocken ins Rennen. Am Ende muss der Siegerpreis geteilt werden. Pfälzer Winzer – das verriet die Jury vorab – sind die Besten beim „fruchtigen Riesling“, vor allem bei den Spätlesen, und in der Kategorie Kinder des Rieslings. Bei den Auslesen fruchtig steht ein aufstrebender Betrieb aus Rheinhessen ganz oben auf dem Siegertreppchen. Bei den echten Kabinett-Weinen ist ein Weingut von der Nahe vorne. Dies gilt auch für die Kategorie halbtrocken/ feinherb. Der Sieg bei den Beerenauslesen/ Eisweinen/ Trockenbeerauslesen geht nach Franken. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ sagte Knoll: „Es ist einfach großartig, was die deutschen Winzer in die Flasche gebracht haben.“ Das Qualitätsniveau sei hoch. Riesling sei mit 20 Prozent Anbaufläche die wichtigste Rebsorte der gesamten deutschen Weinbaufläche. Am Ende des zweitägigen Blindproben-Marathons wäre eigentlich für die Juroren eine Vergnügungssteuer fällig gewesen, so der Tenor. Juror Adam Hauer berichtete von der großen Dichte sehr guter Weine besonders bei Pfälzer Winzern. Die Juroren seien zum Teil zum ersten Mal an der Südlichen Weinstraße und von dem Flair sehr angetan gewesen. Hauer vom Landhotel freute sich über das Signal aus der Jury, dass die größte Riesling-Verkostung Deutschlands auch im nächsten Jahr wieder in Pleisweiler-Oberhofen stattfinden könne. |som

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