Kreis Südliche Weinstraße Mit der Bahn zum Rheinland-Pfalz-Tag

Die Umbauarbeiten am Bahnhof in Annweiler sollen in zehn Monaten abgeschlossen sei.
Die Umbauarbeiten am Bahnhof in Annweiler sollen in zehn Monaten abgeschlossen sei.

„Was muss ich denn jetzt tun?“, fragte Thomas Gebhart (CDU) zunächst leicht irritiert. Als er im Bagger saß, packte er aber beherzt zu, als habe er die scherzhafte Aufforderung ernst genommen, bis Montag müsse der mittlere Bahnsteig abgerissen sein. Einleitend berichtete Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber (SPD), er beschäftige sich bereits seit 2005 mit der sogenannten Ertüchtigung der Queichtalstrecke auch für Annweiler. „Was lange währt, wird bekanntlich endlich gut“, sagte er, „auch wenn von den ursprünglich vorgesehenen drei Haltepunkten nur einer realisiert worden ist, nämlich der in Sarnstall.“ Die Pläne für Queichhambach und für den Haltepunkt am Schwimmbad seien zwischenzeitlich zu den Akten gelegt worden. Neue Bahnhaltestellen zu errichten, bedeute auch für die Kommunen erhebliche finanzielle Herausforderungen. Doch dank der Initiative der früheren Landrätin Theresia Riedmaier müsse Annweiler für den Ausbau des Bahnhofs kaum Kosten übernehmen, denn die Deutsche Bahn AG habe das Projekt in ihr Investitionsprogramm aufgenommen, sagte Wollenweber. Ohne das vehemente Begehren des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs, insbesondere von Michael Schindler, wäre es zudem wohl nicht dazu gekommen, dass die beantragten 40 Fahrradabstellplätze mit in die Planung übernommen worden seien, fügte er hinzu. Wollenweber wünschte sich, dass pünktlich zum Rheinland-Pfalz-Tag im Juni nächsten Jahres der Bahnhof fertig sei. „Annweiler rüstet sich“, stellte Andy Becht (SPD) fest, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium des Landes. Durch weitere Verbesserungen ihres Angebots habe die Deutsche Bahn die Nachfrage an Bahnfahrten gesteigert, und auch dem Fahrrad sei im öffentlichen Personennahverkehr ein wichtiger Stellenwert zugewiesen worden. Der Leiter des Bahnhofsmanagements Kaiserslautern, Ulrich Demmer, versprach, alles zu tun, dass die Arbeiten in zehn Monaten beendet seien. Vorrangig sei, vom Bahnsteig aus barrierefrei in den Zug einsteigen zu können. „Wir betreiben zwar den Bahnhof“, sagte er, „aber es ist Ihr Bahnhof und die Visitenkarte für die Touristenstadt Annweiler.“ Als Verbesserung an Lebensqualität wertete Fritz Brechtel, der Leiter des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr, den Ausbau vor allem für gehbehinderte Menschen. Mobilität sehe die Bahn als eine ihrer wichtigsten Zukunftsaufgaben an. Kreisbeigeordneter Bernd E. Lauerbach (FDP) wies darauf hin, dass der Landkreis schon seit vielen Jahren den Ausbau der Bahnhaltepunkte im Queichtal unterstützt habe. Die geplante Park & Ride-Anlage mit einem Rad-Parkhaus werde die Attraktivität des Bahnhofs noch steigern.

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