Kreis Südliche Weinstraße Pferde bleiben im Regen stehen

Mit zwei emotional besetzten Themen beschäftigte sich der Gemeinderat Pleisweiler-Oberhofen in seiner jüngsten Gemeinderatssitzung: Einem Unterstand für Pferde und der Nebenkostenabrechnung für den Sportverein, die Doris Vetter (SPD) „unsäglich“ fand.

Drei Pferde hält ein Paar auf der Gemarkung Pleisweiler-Oberhofen. „Welche Möglichkeiten haben wir, die Pferde unterzubringen, kann man den Plan anpassen?“, war deren Frage an den Gemeinderat, der einen festen Unterstand abgelehnt hatte. Ein beweglicher Unterstand sei erlaubt, habe ihnen die Kreisverwaltung mitgeteilt. Und dass Ortsbürgermeister Roland Gruschinski sie angezeigt habe. „Ich habe niemanden angezeigt, das ist nicht mein Stil“, antwortete Gruschinski und ja, es sei richtig, dass der Rat den Unterstand abgelehnt habe, auch weil der Wirtschaftsweg zu dem Grundstück dann oft mit schweren Fahrzeugen befahren werde. Eine Einigung gab es nicht. „Ich habe nicht dafür zu sorgen, dass sie ihrem Hobby nachgehen können“, so Gruschinski. Zirka 10.000 Liter Wasser und 3000 Kilowattstunden Strom mehr stehen auf der Nebenkostenabrechnung des Sportvereins. Sie schlagen mit rund 1000 Euro mehr zu Buche und brachten Doris Vetter auf die Palme. Sie ist der Meinung, dass der Ortsbürgermeister seiner Pflicht nicht nachkomme, die Zähler abzulesen. Dass seit zwei Jahren keine Abrechnung mehr gemacht werde, bestritt Gruschinski. Er habe die Zähler abgelesen, die Abrechnung liege ja vor. Zu Ungunsten des Sportvereins. Andere Vereine, die die Halle nutzen, würden keine Nebenkosten bezahlen, so Vetter. Sich die Fakten sachlich zu betrachten, war in der Sitzung nicht möglich. Kein Aufreger mehr war das Vorkaufsrecht für ein Grundstück an der Weinstraße, das an ein gemeindeeigenes Grundstück angrenzt und eventuell einer Vergrößerung des geplanten Parkplatzes dienen soll. Die SPD hatte sich an einem Passus in der zu erlassenden Satzung gestört, wonach die Gemeinde den Verkehrswert bestimmen lassen kann, sollte der Verkaufspreis zu hoch sein. Dies sei eine Art Enteignung, hatte Nicole Felix (SPD) gesagt. „Wenn die Gemeinde ein Vorkaufsrecht ausüben will, muss dieser Passus rein“, informierte Gruschinski. Felix sieht keinen Bedarf für einen weiteren Parkplatz und schlägt vor, mit dem Dorfplaner zusammen einen Bebauungsplan zu entwickeln, anstatt „solche Schnellschüsse“ zu machen. Bei drei Neinstimmen wurde das Vorkaufsrecht beschlossen. Über das vergangene Kindergartenjahr berichtete die stellvertretende Leiterin, Daniela Daum. 21 Kinder aus Pleisweiler-Oberhofen, 13 aus Niederhorbach und drei aus anderen Gemeinden besuchen derzeit die Kita „Waldgeister“, davon 17 Kinder ganztags. „Bis Ende kommenden Jahres werden es 48 sein, davon vier Kinder von Asylbewerbern,“ sagte Daum. Gut 51.000 Euro kostet die Erneuerung und Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Zuge des Ausbaus der Hauptstraße in Oberhofen, die der Rat bereits beschlossen hatte. Einstimmig war jetzt der Beschluss, den Auftrag an die Stadtwerke Bad Bergzabern zu vergeben. Der Gemeindeanteil beträgt 30 Prozent, der Rest kommt auf die Anlieger zu. |pfn

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