Kreis Südliche Weinstraße RMT will auch im Viehstrich investieren

Die Firma RMT aus Zug in der Schweiz hat Interesse daran, in den Viehstrich-Gemeinden sowie in Niederhorbach, Vorderweidenthal und Oberschlettenbach kostenlos Glasfaserkabel zu verlegen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs, das RMT-Geschäftsführer Rolf Tresch mit Verbandsbürgermeister Hermann Bohrer (SPD) und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden am Dienstag geführt hat.

Wie mehrfach berichtet, sind die Schweizer gerade dabei, in Pleisweiler-Oberhofen Glasfaserkabel für schnelles Internet zu verlegen. In Kürze soll der Ausbau in Kapellen-Drusweiler beginnen. Oberotterbach, Dörrenbach und Bad Bergzaberns Ortsteil Blankenborn werden folgen. In diesen Gemeinden haben die Räte bereits zugestimmt, sind die Verträge unterschrieben. In Kapsweyer und Birkenhördt haben die Gemeinderäte bereits ihr Okay für den Ausbau durch RMT gegeben, noch in diesem Monat gibt es Infoveranstaltungen, bei denen Verträge an die Hausbesitzer ausgehändigt werden. Hermann Bohrer war bei einer Bürgermeister-Dienstbesprechung beauftragt worden, den Kontakt zu RMT zu suchen, weil auch in anderen Gemeinden die Versorgung mit schnellem Internet zu wünschen übrig lässt. Am 10. Oktober fand ein erstes Gespräch statt. „Ein sehr gutes Gespräch“, wie Bohrer betont. RMT habe dabei seine Ausbauabsichten konkretisiert. Demnach gibt es Gemeinden in der VG, in denen RMT kurzfristig kein Interesse an einer Verlegung von Glasfaserkabeln hat. Kurzfristig heißt: bis Ende 2018, wie Rolf Tresch klarstellt. Bis Ende 2018 sollen alle Gemeinden an der Südlichen Weinstraße über eine Ausschreibung des Kreises und gefördert von Land und Bund mit mindestens 30 Mbit/s versorgt sein. In einer ersten Ausschreibungsrunde war der Kreis nicht berücksichtigt worden, derzeit läuft die zweite Runde. Gemeinden wie Klingenmünster oder Gleiszellen-Gleishorbach sind für RMT derzeit nicht so interessant, weil dort bereits 30 Mbit/s oder mehr erreicht werden. Tresch ist davon überzeugt, dass diese Kapazitäten aber in wenigen Jahren überholt sein werden, die Glasfasertechnik werde dagegen die Versorgung für die nächsten 50 Jahre sicherstellen. Interessant sind für RMT aktuell vor allem Gemeinden, die deutlich unterversorgt sind. Großes Interesse am RMT-Angebot gibt es in Schweigen-Rechtenbach und Schweighofen sowie in Niederhorbach, Vorderweidenthal und Oberschlettenbach. Deren Bürgermeister waren beim Gespräch in der Verwaltung dabei. Mit den Ortschefs sei vereinbart worden, dass RMT noch im November oder Dezember in den jeweiligen Gemeinderäten sein Ausbaukonzept vorstellt, so Tresch. Steinfelds Ortsbürgermeister Marc Steinbrecher war aus beruflichen Gründen am Dienstag nicht dabei. Mit ihm werde es einen separaten Termin geben, kündigte Tresch an. Hermann Bohrer unterstützt die RMT-Pläne: „Es gilt der Grundsatz: privatwirtschaftlicher Ausbau ohne Zuschüsse geht vor gefördertem Ausbau.“ Die Schweizer versichern, dass für Kommunen und Hausbesitzer für den Ausbau keine Kosten entstehen. Treschs Pläne gehen bereits über die Verbandsgemeinde hinaus. Er möchte sein Glasfasernetz spinnenförmig ausbreiten bis in den Raum Karlsruhe. „Vielleicht wecken wir dann auch das Interesse bei anderen Providern“, hofft Tresch. Derzeit übernimmt die Firma „Lyte“, eine 100-prozentige RMT-Tochter die Versorgung. „Bei einem großen Netz stößt Lyte irgendwann an seine Grenzen“, sagt Tresch. RMT garantiert, dass für andere Provider dieselben Konditionen gelten wie für „Lyte“. |jpa

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