Pfälzer Teufelssagen Teufelsfels bei Burrweiler: Haust der Teufel am Annaberg?

Die St. Anna-Hütte auf dem Annaberg. Der Sage nach könnte der Teufel hier in der Nähe hausen.
Die St. Anna-Hütte auf dem Annaberg. Der Sage nach könnte der Teufel hier in der Nähe hausen.

Der Berg des Teufels und die heilige Sankt Anna in Burrweiler schafft den Spagat zwischen Glaube und Aberglaube. Was hat es mit den Teufelssagen vor Ort auf sich?

„Der Berg trägt meinen Namen, doch nützt mir das nicht viel, denn viele Pilger kamen mit einem höheren Ziel“, flüstert der bösartig grinsende, steingraue Teufel hinter dem bewaldeten Berg – er lauert.

Seine blauen Augen stechen aus dem zerfurchten Gesicht hervor und blicken einer vorbeigehenden Frau hinterher. Rechts mit seinem Gehstock steht ein Wandersmann in der Landschaft und blickt unbehelligt den Betrachter an.

Dieses Bild bietet sich Besuchern, die auf ihrem Spaziergang an der Annahütte auf dem Annaberg in Burrweiler (Landkreis Südliche Weinstraße) einen Halt einlegen. Die genaue Herkunft dieser Wandmalerei ist heute vergessen. Sie zeigt die Verbundenheit auf, die hier zwischen diabolischer Mystik und der Pilgerstätte Sankt Anna auf dem Annaberg besteht. Sie sind Teil des selben Glaubensgebäudes.

Der Teufel haust am Annaberg

Der Annaberg mit seiner Wanderhütte und der Kapelle ist in Wahrheit nur ein kleiner Ausläufer des Teufelsberges. Laut einer 1853 vom Schriftsteller Alexander Schöppner niedergeschriebenen Sage, soll der Teufel höchstpersönlich in den Felsen des Teufelsberges gehaust haben. „Ob er da oben eine Stadt zerstört und die Häuser in Steine verwandelt habe, oder ob er seine Residenz aus diesen Felsblöcken bauen wollte“, konnte Schöppner damals nicht klarstellen.

Dass man des Teufels Wesen aber noch spüren könne, behauptet Schöppner allemal: „Wenn der Wind so recht grausig aus dem sogenannten Teufelsloch durch die Mündung des Modenbacher [Tales] hervorstürmt und das schwarze Nachtgewölk mit seinen unheimlichen Gestalten vor sich hertreibt, lassen sich allerlei gar wüste Stimmen vernehmen, als ob das wilde Heer vorbeiziehe.“

Moderne Mythen am Teufelsberg

Es ist unklar, von wem Schöppner die Sage damals erzählt bekommen hat, oder wer den Teufel in der Annahütte an die Wand malte. Was man aber weiß, ist woher „Die Teufelsberg-Leiche“ kommt. Denn: So lautet der Titel eines Pfalzkrimis des Autors Werner Carl.

„Da ist die Frage: Ist der Mörder vielleicht der Teufel?“, ordnet Carl die Mythologie in seiner Erzählung ein. „Ich erkläre in meinem Roman die Sage des Teufelsbergs. Denn mir ist sehr wichtig, dass man erkennt, wo die Handlung spielt.“ Auch dass Carl so an seine eigene Familientradition anknüpft, sei ihm wichtig. Denn sein Vater, der Heimatforscher Viktor Carl, war es, der 1989 die dreibändigen „Pfälzer Sagen“ veröffentlichte – heute ein Standardwerk.

So pflegen die Menschen in der Region seit Generationen die Geschichten und die Sagenwelt rund um den Herren der Unterwelt.

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