Kreis Südliche Weinstraße Viele offene Fragen

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2017 ist für Bad Bergzabern ein wichtiges Jahr. Viele Großprojekte sollen umgesetzt oder zumindest begonnen werden: „Lebensräume für Jung und Alt“, Engel-Sanierung, Erlenbach-Offenlegung im Kurpark, Hamecker-Markt und einiges mehr. Doch bei nahezu allen Vorhaben gibt es noch reichlich Klärungsbedarf, wie die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt am Mittwoch bewies.

Bereits im April soll der neue Hamecker-Markt am Freitag eröffnen. Er ist als „Afterwork-Markt“ konzipiert und soll um 16 Uhr auf dem Marktplatz beginnen. Der traditionelle Wochenmarkt in der Kurstadt geht derzeit freitags von 8 bis 13 Uhr. Nachdem sich die Marktbeschicker zunächst bis auf wenige Ausnahmen für das neue Marktkonzept offen gezeigt hatten, gibt es nun erheblichen Widerstand. In der Stadtratssitzung im Dezember hatte SPD-Stadtrat Ebrahim Izadi, der selbst mit einem Stand auf dem Markt vertreten ist, dem Stadtbürgermeister Fred-Holger Ludwig eine Unterschriftenliste der Marktbeschicker übergeben, in der sich alle gegen das neue Konzept aussprachen. Ludwig hatte damals angekündigt, abermals das Gespräch mit den Marktbeschickern zu suchen. „Das Gespräch hat noch nicht stattgefunden. Es war bisher nicht möglich, alle Marktbeschicker an einen Tisch zu bekommen“, berichtete Ludwig am Mittwochabend. Er wolle nun versuchen, die Gespräche Anfang kommender Woche zu führen, um dann in der nächsten Stadtratssitzung darüber zu berichten. Noch reichlich Gesprächsbedarf gibt es auch in Sachen „Lebensräume für Jung und Alt“, die die Stadt zusammen mit dem Investor BS Immobilien und der Liebenau-Stiftung auf dem ehemaligen Wilhelmy/Vogel-Gelände verwirklichen will (die RHEINPFALZ berichtete mehrfach). Bisher war geplant, dass im einem der Gebäude des Wohnkomplexes ein Café eröffnen soll. Nach Rücksprache mit dem Investor sollen die Pläne jetzt geändert werden. „Wir denken nun darüber nach, dort auf 600 Quadratmetern einen Frequenzbringer unterzubringen“, sagte Ludwig. Nach RHEINPFALZ-Informationen soll in den Lebensräumen ein Drogeriemarkt eröffnen. „Die Gespräche laufen“, so Ludwig. Auch mit der Kommunalaufsicht müssen weitere Gespräche geführt werden. Wie berichtet, sieht das Liebenau-Konzept die Stelle einer sogenannten Gemeinwesenarbeiterin vor. Diese soll dort als Ansprechpartnerin für die Bewohner agieren und das Zusammenleben koordinieren. Auf die Stadt kämen dafür Kosten von rund 29.000 Euro zu. Bisher ist es der Stadtführung nicht gelungen, die Kommunalaufsicht von ihrem Finanzierungskonzept für diese Stelle zu überzeugen. „Es bedarf weiterer Gespräche mit der Kommunalaufsicht, mit der Landrätin und einigen anderen“, betonte Ludwig. Im Frühjahr sollte eigentlich mit der Offenlegung des Erlenbachs im Kurpark begonnen werden. „Da gibt es noch massiven Diskussionsbedarf mit der Verbandsgemeinde“, sagte Ludwig. Sehr viele Punkte seien noch offen. Auch müssten verschiedene Fördermöglichkeiten noch abgeklärt werden. Der Beginn der Arbeiten ist derzeit offen. Zugestimmt hat der Ausschuss einem Antrag der CDU auf Elektrifizierung der Bahnstrecke Bad Bergzabern-Winden. Der Stadtrat soll nun eine entsprechende Resolution verabschieden. Ludwig kündigte in diesem Zusammenhang an, dass es bald – zumindest probeweise – am Wochenende zwei zusätzliche Züge geben soll, die spät noch in die Kurstadt fahren. Damit könne Bad Bergzabern in der Nacht zum Samstag und in der Nacht zum Sonntag auch nach Mitternacht noch mit dem Zug erreicht werden. Damit komme man einem Wunsch nach, den vor allem Jüngere häufig geäußert hätten. Die Zusage der Bahn hat Ludwig bereits. |jpa

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